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Juli Zeh

"Wir sind ein schweinereiches Land und bei der Fürsorge für Schwächere defizitär aufgestellt"

  • Sa, 17. November 2018, 17:00 Uhr
    Kultur

BZ-Plus Die Schriftstellerin Juli Zeh spricht im Interview über das Aussteigen und Einmischen, ihre Zeit als Oberpunk und den Umgang mit Nazis.

„Selbstverwirklichung ist mit en...unden“: Juli Zeh auf Lanzarote    | Foto: Luchterhand
„Selbstverwirklichung ist mit enorm viel Druck verbunden“: Juli Zeh auf Lanzarote Foto: Luchterhand
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"Unterleuten" ist ihr bisher erfolgreichster Roman. 600.000 Exemplare wurden davon verkauft. Er erzählt die Geschichte eines Brandenburger Dorfes und wird nun vom ZDF verfilmt. Davon berichtet Juli Zeh (44), als sie ihren Defender über die Straßen in der Nähe von Nauen steuert, einer Kleinstadt bei Berlin. Den Wagen braucht sie, wenn sie Abkürzungen nach Hause durch den Wald fahren möchte. Juli Zeh lebt seit Jahren mit Mann und zwei Kindern auf dem Land. Im Winter fährt die Familie stets für ein paar Wochen nach Lanzarote. Dort spielt auch ihr neuer Roman "Neujahr".
BZ: Frau Zeh, im neuen Roman beschreiben Sie sehr eindrücklich Panikattacken. Ein Gefühl, das Sie kennen?
Zeh: Ich hatte so vor drei Jahren einen Burn-out, der mit Angstzuständen verbunden war.
BZ: Nach dem Erfolg von "Unterleuten"?
Zeh: Davor schon hatte ich erste Anzeichen, hab’s halt nur nicht gecheckt. Flimmern im Gesichtsfeld, Kopfschmerzen, Unruhe, die übliche psychosomatische Palette, die sich ganz gut ignorieren lässt, solange man nicht die rote Karte gezeigt kriegt.
BZ: Sind Burn-out und Panikattacken Symptome unserer Zeit?
Zeh: Absolut. Ich habe jetzt keine tatsächlichen Zahlen parat, aber ich kenne niemanden im erweiterten Bekanntenkreis, der damit nicht in irgendeiner Form zu tun hatte. Wir reden hier von einer Volkskrankheit.
"Letztlich steckt hier auch eine Ursache für Intoleranz gegenüber allem Fremden: sich darüber aufzuregen, was jemand anders macht, wie der aussieht, wie der sich benimmt." Juli Zeh BZ: Die ganze ...

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