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70 Jahre Badische Zeitung

Food Trucks und Musik: 12.000 Besucher feiern mit der BZ Geburtstag

Joachim Röderer
  • So, 19. Juni 2016, 21:35 Uhr
    Freiburg

Mehr als zwei Dutzend Food Trucks aus Freiburg und der gesamten Region, ein abwechslungsreiches Musikprogramm und viele Gespräche mit den Zeitungsmachern: Die Badische Zeitung hat ihr 70-jähriges Bestehen mit einem großen Fest auf dem BZ-Campus in Freiburg zelebriert. Ein Blick zurück von Joachim Röderer.

Burger, Musik und dichtes Gedränge: Mehr als 12.000 Menschen kamen am Sonntag zum BZ-Geburtstagsfest. Foto: Michael Bamberger
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Lina (8) sitzt im Innenhof des Druckhauses auf einer Holzpalette. Sie hat gerade eine Kartoffelspirale vom Food Truck "Kartoffelschmiede" verputzt. Ihre Freundin Lilli (5) hat eine belgische Waffel auserkoren. Moritz (4) und Karla (3), zwei weitere Leser von morgen, sind auch mit dabei. Sie wiederum freuen sich über die Luftballons, die sie geschenkt bekommen haben. So hat jeder seinen speziellen Favoriten, den er sich an diesem Tag aus dem großen Angebot herauspickt.
Liveticker zum Nachlesen: Das BZ-Fest in Fotos und Videos

Nach der Food-Truck-Markt-Premiere im vergangenen Sommer ist nun zum Jubiläum der Badischen Zeitung die zweite Auflage in mehr als doppelter Größe gefolgt – und mehr als 12.000 Besucherinnen und Besucher sind mit dabei (Musik und Streetfood – die Fotos vom Fest). Es geht an diesem Tag ums Essen und Trinken, um Musik. Aber auch um die Zeitung.

Küchenteams hinter den Theken schuften im Akkord

Natürlich hat das Organisationsteam um Regionalverlagsleiter Markus Fangmann bange Blicke zum am Morgen noch reichlich wolkenverhangenen Himmel geworfen. Hält das Wetter oder hält es nicht? Alexander Krammer, Chef des Food Trucks "Burger Marie", fasst die Wetterkarte vom Sonntag prägnant zusammen: "Wir sind um halb neun bei Sonnenschein in Offenburg losgefahren, bei Riegel gab es einen Wolkenbruch und hier wurde das Wetter dann Stunde für Stunde besser, so dass die Freiburger aus ihren Häusern gekommen sind", freut sich Krammer.

So kann man das wohl sagen: Um die Mittagszeit füllt sich der Platz, und vor den Trucks bilden sich lange Schlangen – aber die Küchenteams hinter den Theken schuften im Akkord. Die Wartezeiten bleiben somit erträglich, niemand bekommt einen Hungerast. Das passende Bonmot liefert beim Vorbeigehen an den Wartenden BZ-Gerichtsreporter Peter Sliwka: Früher habe man ein Bild erstehen können, heute erstehe man sein Essen.

Wissensdurst in Sachen Zeitung

Doch die Gäste auf dem BZ-Campusgelände haben nicht nur Appetit auf allerlei internationale Spezialitäten. Es gibt auch viel Wissensdurst in Sachen Zeitung. Der Andrang vor dem Medienraum des Pressehauses ist riesig. Brüssel-Korrespondentin Daniela Weingärtner und die stellvertretenden Chefredakteure Thomas Fricker und Holger Knöferl stellen sich dort den Fragen der Leserinnen und Leser. Chefredakteur Thomas Hauser ist ebenso am Start. Was macht denn so ein Chefredakteur den lieben langen Tag, wollte ein Zuhörer etwa wissen. "50 Prozent Journalismus, 50 Prozent Management, 50 Prozent Repräsentation", scherzt Thomas Hauser, der seit 1984 bei der BZ ist, seit 15 Jahren als Chefredakteur. Ob er schon mal das Erscheinen von Beiträgen verhindern musste, wird er gefragt. Das sei in der ganzen Zeit nur zwei Mal passiert, lautet die Antwort. Die BZ sei eine liberale Zeitung, "Binnenpluralität" sei wichtig.

"Es ist schwer, mit Leuten zu diskutieren, die nicht diskutieren, sondern nur Recht haben wollen." Thomas Hauser
Ein Leser will von Thomas Hauser wissen, wie die Redakteure mit der zunehmenden Kritik an Journalisten und mit den oft unterirdischen Online-Kommentaren umgehen. Transparenz sei wichtig und wichtig sei es auch, den Job seriös zu machen. "Aber es ist schwer, mit Leuten zu diskutieren, die nicht diskutieren, sondern nur Recht haben wollen", so der Chefredakteur. Aber es gebe als Gegenreaktion auch immer mehr positive Stimmen von Lesern. Einen Zuhörer interessiert, ob es unterschiedliche Arbeitsweisen gibt, wenn für Print und Online geschrieben wird. "Die Arbeit verschmilzt immer mehr, und beide Bereiche profitieren voneinander", antwortet Thomas Hauser.

Dann ist die Stunde um und die Fragerunde vorbei. Die Nachfrage der Zuhörer im Medienraum ist bei diesem Fest am Sonntag so unerwartet groß, das lang nicht alle Interessierten einen Platz ergattern können. Deswegen werden diese Angebote in ähnlicher Form demnächst wiederholt, dann zusammen mit Führungen durch die Druckerei.

Auch der Freiburger Ringerlegende gefällt’s

Draußen im Hof des Pressehauses schmettern auf der Bühne mittlerweile "Die Lustigen 50ziger" aus dem nördlichen Breisgau Märsche und Polkas vor vollbesetzten Tischreihen. Um die Ecke ist die zweite Bühne, hier sind die Hiphopper von "Manfred Groove" am Werk. Das Fest ist wie die Zeitung: Für jeden sollte was dabei sein. Längst strahlt da die Sonne über Freiburg und der BZ. Mitten drin im Gedränge: Adolf Seger, die Freiburger Ringerlegende: "Tolle Sache hier, wenn’s mir nicht gefallen würde, hätt’ ich schon lange wieder Schritte gemacht", meint Seger, nie um einen Spruch verlegen.

Umlagert ist auch der Stand mit den BZ-Digitalangeboten. "Viele Leute haben sich das Abo mit dem iPad Pro angeschaut", berichtet Jürgen Schweizer vom BZ-Team. Und es finden sich unter den Gästen auch wirkliche echte BZ-Fans wie Josef Treyer und seine Frau Christa aus Pfaffenweiler. Der 78-Jährige erzählt, schon seine Mutter sei Abonnentin gewesen, das Abo habe er dann übernommen. Und er sagt am Ende des Festnachmittags einen schönen Satz, welcher der 70-jährigen rüstigen Jubilarin das Herz wärmt: "Ich könnt’ auf viel verzichten, aber auf meine Zeitung nicht."

Mehr zum Thema:

Ressort: Freiburg

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mo, 20. Juni 2016: PDF-Version herunterladen

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