Fasnacht auf Ungarisch: Das Treiben in Mohács an der Donau erinnert an die Befreiung von den Osmanen. Die Akteure treten als Wölfe im Schafspelz auf und nennen sich Buschos.
Es ist neblig und kalt in dieser Winternacht vor 230 Jahren, die ersten Sonnenstrahlen geben gerade so viel Licht, dass die Männer sich orientieren können. Ihre Gesichter sind mit Ruß beschmiert, damit sie nicht so leicht entdeckt werden. Manche haben ihre Mistgabeln dabei, andere eine Axt, eine Keule oder einen aus Holzkeilen zusammengesetzten Morgenstern. Sie haben Baumstämme ausgehöhlt, in die sie gleich steigen werden. Sie wollen von der Insel und dem Sumpfland, das seit Jahren für sie ein sicherer Rückzugsraum ist, hinüber ans Festland.
Viele von ihnen haben sich einfache Masken geschnitzt und mit Schweineblut bemalt, manche tragen unter dem Arm Larven in Gestalt von Wolfs- oder Fuchsköpfen. Erst wenn sie die Donau sicher überquert haben, werden sie sie aufsetzen. Um sich warm zu halten in der kalten Nacht, haben sie Schafspelze übergezogen. Als Wölfe im Schafspelz also werden sie auftreten. Sie nennen sich Buschos.
Von verschiedenen Seiten schleichen sie heran an den Lagerplatz der Fremden. Dann blasen sie in die Stierhörner, es klingt wie das wilde Geheul von Hyänen. Die Männer stürmen los. Sie ...