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Da quatscht auch mal einer rein

  • Lynn-Marie Dornauer, Klasse 4b, Grundschule Kenzingen, Klasse G4, Sehbehindertenschule & Waldkirch

  • Sa, 21. November 2015
    Zisch-Texte

ZISCH-AKTIONSTAG im Theater Freiburg / Zisch-Reporter besuchten eine Probe des Kinderstücks "Der kleine Ritter Trenk".

Jürgen Herold spielt den kleinen Ritte... Ferkelchen ist im Theater aus Plüsch.  | Foto: Maurice Kerbel
Jürgen Herold spielt den kleinen Ritter Trenk. Sein geliebter Begleiter Ferkelchen ist im Theater aus Plüsch. Foto: Maurice Kerbel

Zwei Klassen haben am 11. November am Zisch-Aktionstag im Freiburger Stadttheater teilgenommen. Die 4b der Grundschule Kenzingen und die G4 der Sehbehindertenschule Waldkirch durften eine Probe des Kinderstücks "Der kleine Ritter Trenk" anschauen – mit einer Einführung und einer Nachbesprechung mit Experten. Die Premiere des Stückes war dann am 15. November.

Viel Neues gelernt
Am 11. November unternahmen meine Klasse und ich einen ganz besonderen Ausflug ins Stadttheater Freiburg. Als Erstes begrüßte uns Maria Obermeier vom Theater und führte uns ins Foyer. Dort wurden wir von Michael Kaiser und Veit Merkle von der Abteilung Junges Theater empfangen. Sie erzählten uns Einiges über die Szenen zum "Kleinen Ritter Trenk". Als Nächstes machten wir uns auf den Weg in den großen Saal, in dem das Stück aufgeführt wird. In der ersten Szene wurde das Ritterturnier geprobt. In der zweiten Szene ging es um die Drachensuche. Der englische Regisseur Robin Telfer ging nach der Probe auf die Bühne und sagte seinen Schauspielern, was sie noch ändern müssen.

Damit so ein Theaterstück vorgespielt werden kann, sind neben den Schauspielern besonders die Hintergründe, Requisiten und Musiker wichtig. Beim "Kleinen Ritter Trenk" sahen wir als Hintergrundkulisse eine Burg und einen Wald. Pferde, Schwerter, Lanzen, Helme, Spaten und ein Ferkelchen dienten als Requisiten. Auf einem Dudelsack, einer E-Gitarre und einer Trommel wurde mittelalterliche Musik gespielt. Man erzählte uns, dass für das Stück seit September geprobt wird, dass etwa 16 Schauspieler, zum Teil auch in Doppelrollen, mitspielen, und dass in Krankheitsfällen nach Ersatz gesucht wird. Es war ein toller Tag, an dem ich viel Neues gelernt habe.


Ein riesiger Drache
Das Besondere an unserem Besuch im Theater war, dass wir die Allerersten waren, die kleine Szenen des Stücks anschauen durften. Der Regisseur Robin Telfer sowie die Schauspieler waren sehr gespannt, wie wir die beiden Ausschnitte aus der Geschichte wohl fanden, und ob wir womöglich an einer bestimmten Stelle Angst bekommen hätten. Nach der Probe hatten wir in einem Gespräch mit Michael Kaiser und Veit Merkle noch die Gelegenheit, viele Fragen zu stellen und unsere Meinung zum Stück zu äußern. Für euch haben wir hier ein paar interessante Informationen und Eindrücke einzelner Schüler von uns zusammengestellt, ohne schon zu viel über das Stück zu verraten:

Cedric Zimmermann fand, dass wir sehr freundlich begrüßt wurden: "Uns wurde erzählt, was gespielt wird, für alle, die diese Geschichte nicht kennen. Leider haben wir nur zwei kurze Ausschnitte gesehen, aber die haben mir gut gefallen. Die Schauspieler haben es gut und auch witzig gespielt."

Nicklas Scheffler war der Meinung: "Die Musik war sehr schön, es spielten nämlich alte Instrumente wie Dudelsack, Trompete oder Trommeln, die es vor allem in der Zeit der Ritter gab. Ich finde, dass das gut zum Stück gepasst hat." Doua Tamer berichtete: "Ich bin total erschrocken, als der Schwanz des Drachens plötzlich auf den Boden geknallt ist!" Der Drache ist nämlich so riesig, dass er gar nicht vollständig auf die Bühne passen würde. Natalie Sibold war nicht so begeistert: "Ich fand es mittel, weil das Schwein viel zu klein war – ich konnte es zuerst gar nicht erkennen. Und mich hat gestört, dass der eine Mann immer dazwischen geredet hat."

Ihr seht schon, eine Probe ist eben etwas anderes als eine Aufführung! Warum das Schwein nicht größer war, und warum sie im Theater nicht einfach ein lebendiges Schwein genommen haben, erklärt sich Olivia Wollny so: "Es darf kein echtes Schwein mitspielen, denn es möchte wahrscheinlich gar nicht mitmachen. Vielleicht muss es auch auf die Toilette und das wäre dann Tierquälerei! Bei der Vorführung würden die Kinder nur auf das Schwein schauen, wenn es lebendig wäre. Und außerdem: Wo soll man so ein Schwein überhaupt her bekommen?"

Pelin Hawayitli war beeindruckt: "Der Ritter Trenk hatte ein echtes Schwert auf der Bühne! Aber es wurde absichtlich stumpf gemacht, damit sich niemand verletzen kann." Natalie Sibold hat sich auch erkundigt, wie viele Personen bei dem Stück mitspielen: "Auf der Bühne spielen diesmal 16 Schauspieler, manche haben sogar zwei Rollen. Wenn man alle mitzählt, die auch hinter der Bühne arbeiten, dann sind es 50 bis 60 Personen!"

Nico Weise fand heraus, wie lange ein Stück geprobt wird: "Es dauert etwa sechs bis acht Wochen, bis sie ein neues Stück aufführen können. Dafür proben die Schauspieler und Musiker jeden Tag etwa acht Stunden."

Justin Hermsdorf informierte sich über den Notfall, wenn ein Schauspieler an einem Aufführungstermin krank wird: "Dann muss ein anderer die Rolle übernehmen, die er dann in Windeseile lernen muss. Dafür kann er Videomitschnitte von den Proben verwenden. Wenn das alles nicht klappt, muss eine Aufführung auch mal abgesagt werden, aber das kommt zum Glück nur sehr selten vor."

Mehr verraten wir euch heute noch nicht – schaut euch das Stück einfach selbst an, es läuft noch bis Ende Januar im Großen Haus des Freiburger Theaters!

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 21. November 2015: PDF-Version herunterladen

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