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"Einmal hatten wir eine Anakonda"

  • Emma Etter, Clara Pitta Bauermann, Familienklasse 10, Clara-Grunwald-Schule & Freiburg

  • Sa, 01. April 2017
    Zisch-Texte

ZISCH-INTERVIEW mit Raphael Greiner, der im Freiburger Tierheim als Tierpfleger arbeitet.

Raphael Greiner mit einem Tierheimkätzchen   | Foto: Bamberger
Raphael Greiner mit einem Tierheimkätzchen Foto: Bamberger

In den Fasnachtsferien waren wir, die Zisch-Reporterinnen Emma Etter und Clara Pitta Bauermann aus der Klasse F10 der Clara-Grunwald-Schule Freiburg, im Freiburger Tierheim. Dort durften wir einen Rundgang machen und mit dem Tierpfleger Raphael Greiner ein Interview führen.

Zisch: Was für Tiere gibt es hier?
Greiner: Es gibt Hunde, Meerschweinchen, Hasen, Katzen sowie Vögel, und es gab auch schon einmal eine Schlange.
Zisch: Wie viele Tiere gibt es im Tierheim?
Greiner: Es gibt 200 bis 250 Tiere.
Zisch: Wie ist der Alltag der Tiere?
Greiner: Morgens werden die Käfige gereinigt und die Tiere gefüttert. Mittags werden die Hunde ausgeführt, und die Katzen können besucht und gestreichelt werden.
Zisch: Gibt es auch Leute, die häufig zu den Tieren kommen und mit den Hunden rausgehen?
Greiner: Ja, wir haben Tierpaten, die die Hunde ausführen, aber wenn ein Hund noch nicht draußen war, gehen wir mit ihm raus.
Zisch: Wie finanziert sich das Tierheim?
Greiner: Wir bekommen Spenden, Mitgliedsbeiträge und von der Stadt Geld.
Zisch: Zu wievielt sind die Tiere in einem Zwinger?
Greiner: Die Hunde sind maximal zu dritt, je nachdem wie gut sie sich miteinander vertragen. Bei den Katzen sind höchstens 15 in einem großen Raum mit Außengehege.
Zisch: Gibt es bei Ihnen im Tierheim auch besondere Tiere, die niemand mag?
Greiner: Ja, wir haben eine Katze, die sehr aggressiv ist. Letztendlich wurde sie dann zur Tierheimkatze.
Zisch: Was war das ausgefallenste Tier, das es je gab?
Greiner: Eine zwei Meter lange Anakonda. Sie wurde von einem unbekannten Menschen in der Nacht in einem Sack vor dem Tierheim ausgesetzt. Doch die Schlange blieb nicht lange bei uns, nach einem halben Tag konnten wir sie an einen Zoo abgeben.
Zisch: Woher bekommen Sie die Tiere?
Greiner: Manchmal sorgen die Besitzer nicht gut für ihre Tiere, deshalb werden sie ihnen weggenommen, dies darf aber nur das Veterinäramt oder die Polizei. Andere Tiere werden gefunden und bei uns abgegeben. Außerdem gibt es Tierbesitzer, die mit ihren Tieren nicht gut zurecht kommen und sie nicht mehr behalten wollen.
Zisch: Wie lange bleiben die Tiere im Tierheim?
Greiner: Katzen und kleine Tiere bleiben rund drei bis vier Wochen im Tierheim. Hunde bleiben durchschnittlich drei Monate bei uns.
Zisch: Wie viele Tierwärter gibt es im Tierheim?
Greiner: Es gibt 14 Tierwärter, viele davon arbeiten in Teilzeit.
Zisch: Macht es Ihnen Spaß, im Tierheim zu arbeiten?
Greiner: Ja, mir und meinen Kollegen macht es Spaß.
Zisch: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Tierpfleger zu werden?
Greiner: Ich mag Tiere sehr gerne, und mein Vater hatte eine Hundepension, da hatte ich auch schon viel und gern mit Tieren zu tun.
Zisch: Wie viel kostet ein Tier, wenn man es bei Ihnen kaufen will?
Greiner: Kaninchen kosten 30 bis 50 Euro, Vögel bekommt man zwischen sechs und 25 Euro, für Hunde muss man 200 bis 300 Euro bezahlen, und für eine Katze zahlt man etwa 110 Euro.
Zisch: Was verdient man als Tierpfleger?
Greiner: Ich verdiene so ungefähr zehn Euro in der Stunde.
Zisch: Über was freuen Sie sich bei ihrer Arbeit?
Greiner: Ganz besonders freue ich mich, wenn ein Tier von uns ein neues Zuhause gefunden hat.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 01. April 2017: PDF-Version herunterladen

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