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Endlich hören und sprechen

  • Mike Schmer, Klasse 4c &

  • Fr, 11. April 2014
    Zisch-Texte

Zisch-Reporter Mike Schmer aus der Reinhold-Schneider-Schule trägt ein Cochlea Implantat.

Mike Schmer zeigt sein Cochlea Implantat.   | Foto: privat
Mike Schmer zeigt sein Cochlea Implantat. Foto: privat

Offiziell ist Mike Schmer ein Schüler des Bildungs- und Beratungszentrum für Hörgeschädigte in Stegen. Er besucht ein inklusives Bildungsangebot an der Reinhold-Schneider-Schule und berichtet für Zisch über sein Cochlea Implantat, das ihm ermöglicht, zu hören u

nd zu sprechen.

Andere Kinder fragen mich oft "Was hast du da im Ohr?" oder sie gucken mich an. Deswegen erzähle ich euch jetzt, was ein Cochlea Implantat – kurz CI – ist. Ich bin gehörlos geboren und konnte zwei Jahre lang nichts hören. Als ich zwei Jahre alt war, bekam ich ein Cochlea Implantat. Die Abkürzung heißt "CI".

Elektroden leiten Signale ans Gehirn

Normalerweise soll die Hörschnecke, man nennt sie Cochlea, im Innenohr alle Töne zum Gehirn weiterleiten. Meine Hörschnecke funktioniert aber nicht. Darum wurde ich im Krankenhaus hinter dem Ohr operiert. Der Arzt hat Elektroden in meine Hörschnecke gelegt. Hinter dem Ohr trage ich jetzt ein Gerät, das wie ein Hörgerät aussieht. Es nimmt alle Töne über ein Mikrofon auf und sendet sie über eine Spule an die Elektroden in meinem Kopf. Die Elektroden leiten die Signale dann direkt an mein Gehirn. Die Spule hält durch einen Magnet an meinem Kopf.

Ich trage mein CI immer, nur nicht im Schwimmbad und beim Schlafen. Mit dem CI habe ich hören und sprechen gelernt. Ich höre mit dem CI gut, wenn meine Freunde laut und deutlich sprechen und wenn meine Klasse leise ist.

In der Pause ist es laut. Da verstehe ich schlecht. Auch wenn jemand weit weg ist und redet, verstehe ich ihn schlecht. Ich finde mein CI gut, weil ich damit hören kann.

COCHLEA IMPLANTAT

Das CI-Implantat wird bei Gehörlosen eingesetzt, deren Haarzellen zwar zerstört sind, der Hörnerv jedoch noch funktionsfähig ist. Das Implantat besteht aus einem Teil, der in den Schädelknochen implantiert wird und einem, der hinter dem Ort platziert wird.

Das Implantieren geschieht durch eine Operation mit Vollnarkose. Nach der Operation wird viel mit den Patienten geübt, damit sie die neuen Reize zuordnen können, das ist ähnlich wie das Erlernen einer Fremdsprache. Die Erfolge, die mit dem Implantat erzielt werden, variieren von Patient zu Patient.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 11. April 2014: PDF-Version herunterladen

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