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"Lernen, sich gegenseitig zu sichern"

  • Sandra Pekar, Klasse 4b &

  • Fr, 11. April 2014
    Zisch-Texte

ZISCH-INTERVIEW mit Bernd Brenner, Erlebnispädagoge und Kletterbetreuer im Impulsiv Klettercenter Emmendingen.

Sandra Pekar und Bernd Brenner beim Interview.   | Foto: privat
Sandra Pekar und Bernd Brenner beim Interview. Foto: privat

Ich heiße Sandra Pekar, bin acht Jahre alt und gehe in die vierte Klasse. Unter professioneller Anleitung klettere ich schon seit einiger Zeit und möchte mit diesem Artikel anderen Kindern diese etwas andere Art der Freizeitgestaltung vorstellen. Ich habe mit dem Kletterbetreuer Bernd Brenner ein Interview übers Klettern geführt.

Zisch: Wie heißen Sie und was ist Ihr Beruf?
Brenner: Bernd Brenner, Ergotherapeut und Erlebnispädagoge. Meine zusätzlichen Ausbildungen sind Kletterbetreuer und Trainer C Sportklettern.
Zisch: Was ist ergotherapeutisches Klettern?
Brenner: Es ist für Kinder gedacht, die aus unterschiedlichen Gründen nicht an einer normalen Klettergruppe teilnehmen wollen oder können. Die Kinder sollen ihre eigenen Fähigkeiten entdecken, Ängste abbauen und bei Problemen nicht gleich aufgeben. Um dies zu schaffen, erhalten sie von mir die entsprechende pädagogische und therapeutische Unterstützung, die sie benötigen, um Erfolgserlebnisse zu haben.
Zisch: Was macht man da?
Brenner: Die Kinder lernen Klettertechniken und Körpergefühl durch Kletterspiele, zum Beispiel beim Klettern mit verbundenen Augen. Außerdem lernen die Kinder, sich gegenseitig zu sichern. Das heißt, den Sicherungsknoten richtig zu legen und die HMS-Sicherung richtig zu bedienen.
Zisch: Wer kann bei Ihnen alles mitmachen?
Brenner: Alle Kinder im entsprechenden Alter, die sich so bewegen und sichern können, dass sie in einer Gruppe ohne Hilfe klettern und sichern können. Es ist also nichts für Kinder, die aufgrund einer körperlichen oder psychischen Erkrankung eine Einzelbetreuung benötigen.
Zisch: Was haben die Kinder vom Klettern?
Brenner: Die Kinder sollen Spaß und Freude an der Bewegung haben. Schwierigkeitsgrade und Leistung spielen dabei keine Rolle. Außerdem lernen die Kinder Verantwortung für sich und andere zu übernehmen und sich anderen anzuvertrauen. Natürlich sind die Kinder auch Stolz auf ihre Leistung wenn sie nach oben gekommen sind.
Zisch: Wie alt muss man sein?
Brenner: Mindesten sechs Jahre alt. Entscheidend ist aber nicht das Lebensalter, sondern, ob die Kinder mit dem Klettern und Sichern nicht überfordert sind. Daher spreche ich bei jeder Anmeldung von Kindern vorher mit den Eltern darüber.

Zisch: Klettern Jungen und Mädchen gemeinsam?
Brenner: Aber natürlich. Mädchen und Jungen klettern oft ganz unterschiedlich und daher können die Jungs von den Mädchen lernen und umgekehrt. Und nicht nur beim Klettern sondern auch beim Sichern.
Zisch: Braucht man besondere Kleidung?
Brenner: Nein. Normale bequeme Kleidung oder Sportkleidung reicht aus. Die Hose sollte aber über die Knie gehen, da die Kletterwand recht rau ist und man sich sonst die Knie aufschürfen kann. Klettergurt, Karabiner und Kletterschuhe werden gestellt.

Zisch: Wo und wann wird geklettert?
Brenner: Wir klettern im Impulsiv Klettercenter Emmendingen mittwochs von 16 bis 17.30 Uhr und donnerstags von 17 bis 18. 30 Uhr. Mittwochs ist die Anfängergruppe und Donnerstag die Fortgeschrittenengruppe.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 11. April 2014: PDF-Version herunterladen

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