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"Meine Praktika haben mir geholfen, den richtigen Beruf zu finden"

  • Fr, 27. März 2015
    Zisch-Texte

ZISCH-INTERVIEW mit dem jungen Elektroniker Johannes Riesterer, der im vergangenen Jahr Kammersieger der Handwerkskammer Freiburg wurde.

Zisch-Reporter Nathan Pfefferle (links...nnes Riesterer für alles Elektrische.   | Foto: Privat
Zisch-Reporter Nathan Pfefferle (links) begeistert sich wie sein Interviewpartner Johannes Riesterer für alles Elektrische. Foto: Privat

Der elektrobegeisterte Nathan Pfefferle, Zisch-Reporter aus der Klasse 4a der Abt-Columban-Schule in Münstertal, hat den ebenfalls aus Münstertal stammenden Johannes Riesterer interviewt. Riesterer wurde im vergangenen Jahr als Kammersieger der Handwerkskammer Freiburg geehrt. Dieser Wettbewerb wurde zwischen den Besten der fünf Innungen, die zur Handwerkskammer Freiburg gehören, ausgetragen.

Mit diesem Erfolg qualifizierte sich Riesterer sich für den Landeswettbewerb in Aalen, wo sich acht Kammersieger aus Baden-Württemberg einer erneuten Prüfung stellen mussten. Bei dieser Prüfung wurde Johannes Riesterer Dritter.

Zisch: Hallo Johannes ich finde es toll, dass du mir meine Fragen beantworten willst, vielen Dank. Ich interessiere mich nämlich sehr für Dinge, die mit Elektrik zu tun haben, dazu nun meine erste Frage: Hat dich die Elektrotechnik auch schon so früh fasziniert?
Riesterer: Ja, schon als kleines Kind habe ich mich sehr für handwerkliche Dinge interessiert. Ich hatte verschiedene Baukästen, mit denen man einfache elektrische Stromkreise aufbauen konnte, das hat mir da schon sehr viel Spaß gemacht und mich fasziniert. Aber auch mit anderen Dingen, beispielsweise damit, Sachen aus Holz zu basteln, habe ich als Kind viel Zeit verbracht.
Zisch: Wann stand für dich fest, dass du diese Ausbildung machen willst?
Riesterer: Das war für mich nach meinem ersten Praktikum in dem Beruf klar. Das habe ich in den Schulferien gemacht. Nachdem mir das schulische Praktikum, bei dem ich mir den Beruf Kfz-Mechatroniker angeschaut habe, nicht so viel Spaß gemach hatte, wollte ich noch einen anderen Beruf kennen lernen.
Zisch: War es schwierig, einen Ausbildungsplatz zu finden?
Riesterer: Nein, ich hatte keine Schwierigkeiten, einen Ausbildungsplatz zu finden. Ich habe mein Praktikum in dem Betrieb absolviert, bei dem ich auch meine Ausbildung machte und wo ich jetzt als Geselle arbeite. Nach dem Praktikum habe ich auch ab und zu noch in den Schulfeien gejobbt und bin so in Kontakt mit dem Betrieb geblieben.
Zisch: Hast du einen bestimmten Schulabschluss gebraucht?
Riesterer: Meinen Beruf Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik kann man mit dem Hauptschulabschuss erlernen. Aber für mich war eigentlich immer klar, nach der Hauptschule noch die Mittlere Reife abzuschließen. Da für mich feststand, dass ich danach eine Ausbildung in diese Richtung machen wollte, besuchte ich die zweijährige Berufsfachschule für Elektrotechnik. Dort erhält man neben der Mittleren Reife ein breites Wissen über Elektronik.
Zisch: Durftest du vor deiner Lehre ein Praktikum machen?
Riesterer: Ja, wie schon erwähnt, gab mir mein erstes Praktikum als Elektroniker die Sicherheit, dass ich in diesem Beruf meine Ausbildung machen will. Auch auf der zweijährigen Berufsfachschule werden nochmal zwei schulische Praktika angeboten. Diese absolvierte ich dann in verschiedenen Betrieben. Ich fand die Praktika sehr interessant und außerdem sehr hilfreich für die Entscheidung, was ich nach der Schule mache.
Zisch: Hast du während deiner Ausbildung auch mal einen Kurzschluss gemacht?
Riesterer: Ja, das passiert bestimmt jedem Elektriker mal. Aber wenn alles richtig installiert ist, kann nichts passieren, dann wird automatisch der Strom unterbrochen.
Zisch: Mit welcher Spannung und Stromstärke hast du bisher gearbeitet?
Riesterer: In meinem Beruf wird generell nur im Niederspannungsnetz gearbeitet, das geht bis zu einer Spannung von 400 Volt. Noch größere Spannungen tauchen bei uns bei Photovoltaikanlagen auf. Mit Photovoltaik kann man mit Sonnenenergie Strom erzeugen. Hier haben wir, anders als beim Niederspannungsnetz, Gleichspannung von bis zu zirka 600 Volt. Größere Hauptstromversorgungen bauen wir in unserem Betrieb eher selten auf, es kommt aber auch vor. Hier war die größte Hauptverteilung für 250 Ampere ausgelegt.
Zisch: Was hast du in deiner praktischen Abschlussarbeit zum Elektriker für Energie und Gebäudetechnik machen müssen?
Riesterer: In der praktischen Prüfung für meinen Beruf bekamen wir einen Kundenauftrag von einem Laden. Hier waren die Anforderungen für die Installation der elektrischen Anlage beschrieben. Teilweise bekamen wir Pläne oder mussten sie noch selbst erstellen. Anhand dieses Auftrags mussten wir dann die Installation auf Holzbrettern ausführen. Hier wurden dann die Funktion der einzelnen Schaltungen und das Aussehen der Installation bewertet. Außerdem wurde genau überprüft, ob bei der Installation alle Vorschriften eingehalten worden waren.
Zisch: Du hast einen so tollen Abschluss gemacht, gibst du dein Wissen auch schon an Auszubildende weiter?
Riesterer: Ja, wir haben in unserem Betrieb wieder zwei Azubis, die auch oft mit mir auf Baustellen unterwegs sind.
Zisch: Du bist auch auf die Abt-Columban-Schule gegangen. Findest du es auch schlimm, dass es die Hauptschule bei uns vielleicht bald nicht mehr gibt?
Riesterer: Ich finde es schade, dass die Hauptschule von der Schließung gefährdet ist. Ich denke, es ist wichtig, dass man im Ort eine Hauptschule hat, nach deren Abschluss noch viele Möglichkeiten für weiterführende Schulen bestehen. Außerdem bin ich mir sicher, dass auf der Abt-Columban-Schule oft sehr gute Schüler abschließen, weil die Schule gut ausgestattet ist und gute Arbeit geleistet wird.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 27. März 2015: PDF-Version herunterladen

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