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Verfolgung der Juden

"So etwas soll nie wieder passieren"

Inge Auerbacher – und Lina Bleile, Klasse 4c, Grundschule Kenzingen

Von Inge Auerbacher – und Lina Bleile, Klasse 4c, Grundschule Kenzingen (Kenzingen)

Mo, 02. Juli 2018 um 10:05 Uhr

Zisch-Texte

Seit vielen Jahren hat die Grundschule Kenzingen Kontakt mit der Holocaustüberlebenden Inge Auerbacher, welche in Kippenheim aufgewachsen ist. Jedes Jahr, am 9. Mai, begeht unsere Schule den Inge-Auerbacher-Tag.

Foto: Privat
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Die Schüler beschäftigen sich mit Themen wie Frieden und Toleranz und natürlich mit Ereignissen wie der Judenverfolgung und der Judenvernichtung im Dritten Reich und im Zweiten Weltkrieg.

Die Viertklässler lesen das von Inge Auerbacher geschriebene Buch "Mein Stern". In diesem Buch schreibt Inge Auerbacher über ihre Kindheitserlebnisse, welche überwiegend im KZ Theresienstadt stattfanden.

Inge Auerbacher hat über die damalige Zeit das folgende Gedicht geschrieben:

Ich bin ein Stern
Sterne am Himmel, ein Stern auf der Brust.
Mama, ich weiß, ich hab’s längst gewusst,
kein Zeichen der Schande ist er, mein Stern,
ich trag ihn mit Stolz, ich trage ihn gern.

Ein Stern als Lohn, der höchste Preis,
so war es immer, ja, Papa, ich weiß.
Es ist mir egal, was die anderen sagen,
ich will ihn für mich und trotz allem tragen.
Ich bin ein Stern.
Wenn sie über mich lachen, wenn sie mich schelten,
für mich soll der Stern etwas anderes gelten.
Sie starren mich an, sie zeigen auf mich,
sie sind ohne Stern, der Stern bin ich.

Sie sind von Gott, die Sterne der Nacht.
Auch mich, auch mich hat er gemacht.
Weine nicht, Mama, hör mein Versprechen,
niemand wird meine Seele zerbrechen.
Ich bin ein Stern.

aus: Inge Auerbacher: Ich bin ein Stern. Übersetzt von Mirjam Pressler. Gulliver Verlag, Weinheim 2017. 104 Seiten, 5,95 Euro, ab 11.

Zisch-Reporterin Lina Bleile aus der Klasse 4c der Grundschule Kenzingen nahm dieses Gedicht zum Anlass, ihr eigenes Gedicht "Sterne" zu schreiben:

Sterne
Sterne modern mit Glitzer und Schimmer,
so sind sie heute, doch so war es nicht immer.

Man trug ihn auf der Brust,
so sah es jeder und hat’s gewusst.

Ein Zeichen der Juden war er der Stern,
man trug ihn, doch man trug ihn nicht gern.

Gezeigt wurde auf einen mit Stern,
er war eine Schande, keiner mochte ihn gern.

In KZs wurden sie gebracht,
das hat niemandem außer den Nazis Spaß gemacht.

So etwas soll nie wieder passieren
und deswegen brauchen wir richtige Leute zum Regieren!

Ressort: Zisch-Texte

  • Zum Artikel aus der gedruckten BZ vom Do, 28. Juni 2018:
  • Zeitungsartikel im Zeitungslayout: PDF-Version herunterladen

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