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"Wir lieben die Fasnacht mit Leib und Seele"

  • Klasse 4, Grundschule Lahr-Reichenbach & Außenstelle Kuhbach

  • Fr, 24. Juni 2016
    Zisch-Texte

ZISCH-INTERVIEW mit der Vorsitzenden des Narrenvereins Kuhbacher Kühe, Sandra Gräther, über Kostüm und Brauchtum.

Kuh-Muh! Sandra Gräther mit zwei Kuhbacher Kühen   | Foto: Privat
Kuh-Muh! Sandra Gräther mit zwei Kuhbacher Kühen Foto: Privat

In Lahr-Kuhbach feiert die Narrenzunft Kuhbacher Kühe nicht nur Fasnacht. Das ganze Jahr über sind sie im Ort aktiv. Wir Viertklässler der Grundschule Kuhbach haben deshalb die Vorsitzende Sandra Gräther zu einem Interview eingeladen.

Zisch: Wie entstanden eigentlich die Kuhbacher Kühe?
Gräther: Früher gab es in Kuhbach keine eigene Zunft. Da ich in meinem vorherigen Wohnort schon Fastnacht gemacht hatte, kamen einige Bekannte auf mich zu, ob wir nicht auch mal als Gruppe an Umzügen teilnehmen könnten. So entstand 2009 eine lose Familiengruppe. Die Kuh als Figur für den Ort Kuhbach lag natürlich auf der Hand. Da wir schnell 50 bis 60 Personen waren, haben wir im Oktober 2010 den Verein der Kuhbacher Kühe gegründet.
Zisch: Wie viele Mitglieder haben die Kühe?
Gräther: Aktuell haben wir 104 Mitglieder.
Zisch: Wie kam es zu Ihrem Kostüm und der Maske?
Gräther: Wir haben uns schnell auf die schwarz-weiße Kuh festgelegt. Das Kostüm haben wir selbst entworfen und auch genäht. Da in unserer Gruppe immer schon ganze Familien waren, musste es ein günstiges Kostüm für Kinder und Erwachsene sein. Im Gesicht haben wir uns dann geschminkt. Das dauert sehr lange, bis zu einer Stunde, und auch das Abschminken ist eine große Arbeit. So kamen wir auf die Idee mit der Maske. 2015 haben wir Kontakt zu dem Maskenschnitzer Berthold Eble in Nordrach aufgenommen. Über ein Jahr haben wir mit ihm verschiedene Modelle der Kuhmaske erarbeitet, bis wir schließlich unsere beiden Masken hatten. An Fasnacht 2016 haben wir sie zum ersten Mal getragen. Wichtig war uns, dass die Kuh freundlich aussieht und nicht so ernst.
Zisch: Haben jetzt alle Kühe eine Maske?
Gräther: Nein. Einige haben eine eigene Maske und der Verein stellt auch Leihmasken zur Verfügung. Es gibt aber auch Mitglieder, die sich weiterhin gerne schminken. Die Masken sind schließlich teuer. Bei den Umzügen hat man außerdem ein stark eingeschränktes Sichtfeld und muss, besonders mit unseren langen, echten Kuhhörnern, aufpassen.
Zisch: Was machen die Kühe das ganze Jahr?
Gräther: Natürlich machen wir Fasnacht. Mittlerweile haben wir auch andere Veranstaltungen wie unseren Vatertagshock oder einen Stand auf der Lahrer Chrysanthema. Vor kurzem haben wir für das Fernsehen einen Beitrag über Kühe und den Milchpreis gemacht.
Zisch: Macht Ihnen Ihre Arbeit als Vorsitzende Spaß?
Gräther: Ja! Wir sind ein tolles Team von sieben Frauen im Vorstand. Natürlich ist es manchmal auch anstrengend, aber wir lieben die Fasnacht mit Leib und Seele und verbreiten einfach gerne Fröhlichkeit.
Zisch: Sie machen auch sehr viel für Kinder?
Gräther: Ja, das ist uns sehr wichtig. Zum einen sind wir ja als Familiengruppe entstanden, haben also selbst Kinder. Es ist uns aber sehr wichtig, gerade Kindern, die zu Hause keine Fasnacht kennen, dieses schöne Brauchtum nahezubringen. Deshalb veranstalten wir die Kinderfasnacht, stürmen am Schmutzigen Donnerstag das Bildungshaus mit Kindergarten und Schule und laden alle Familien zum Narrenbaumstellen ein.

Ressort: Zisch-Texte

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