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Das Kultusministerium startet eine landesweite Kampagne gegen Analphebitismus

20 000 Menschen in Freiburg können kaum lesen

  • Di, 24. November 2015
    Freiburg

Kampagne des Kultusministeriums gegen Analphabetismus im Land gestartet / Volkshochschule erhält 37 500 Euro für Kurse.

Eine Millionen Menschen im Land können kaum lesen und schreiben. Häufig versuchen sie ihr Defizit zu vertuschen, stoßen im Berufsalltag dabei aber an ihre Grenzen. Mit einer Kampagne will das Kultusministerium in Zusammenarbeit mit den Volkshochschulen Erwachsene mit Leseschwäche unterstützen.

"Wer will schon seinen Kinder sagen müssen, dass er ihnen abends nichts vorliest, weil er nicht lesen kann", sagt Marion von Wartenberg, Staatssekretärin des Kultusministeriums. Funktionale Analphabeten können häufig einzelne Begriffe lesen und schreiben, verstehen aber die Zusammenhänge nicht. Mit der landesweiten Kampagne sollen zum einen Betroffene die Möglichkeit zur Weiterbildung aufzeigen und gleichzeitig das Bewusstsein der Gesellschaft gegenüber Analphabeten ändern. Zusätzlich zu einer Werbekampagne mit einem Imagefilm und Plakaten erhält die Volkshochschule Freiburg 37 500 Euro für Kurse und weitere Bildungsangebote für die kommenden drei Jahre. Bildungsbürgermeisterin Gerda Stuchlik betont die Relevanz des Themas: "Man denkt häufig, dass dieses Problem nur Randgruppen betrifft, dabei können wohl rund 20 000 Freiburger nur unzureichend lesen."

Bereits seit den 80er Jahren bietet die Volkshochschule Freiburg Alphabetisierungskurse an. Derzeit gibt es drei Kurse für Analphabeten an der Volkshochschule mit 14 Teilnehmern, überwiegend Männern. Zusätzlich zu diesem Kursangebot will die Volkshochschule auch den Kontakt zu Betrieben intensivieren, um für mehr Verständnis für Analphabeten im Berufsleben zu werben und Möglichkeiten zur die Betroffene im Berufsleben aufzuzeigen. Bereits in dieser Woche sind Gespräche mit Personalverantwortlichen der Stadtverwaltung und der VAG geplant. "Es ist für die Analphabeten, aber auch für die Betriebe eine Win-Win-Situation", sagt von Wartenberg.

Ressort: Freiburg

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