Ein Riese gerät ins Schwitzen: Der größte Gletscher der Alpen könnte schon 2100 verschwunden sein. Für unsere Autorin schmilzt damit auch die Erinnerung an unbeschwerte Kindheitstage dahin.
Ob ich wohl Du sagen darf? Auch wenn du viel älter bist als ich? Schließlich kennen wir uns inzwischen schon so lange. Meinerseits von Kindesbeinen an. Nach langer Pause haben wir uns endlich wiedergesehen. Ich bin ein wenig erschrocken. Dünn bist du geworden, ergraut und stellenweise wirkst du aschfahl, dein Antlitz ist zerfurchter denn je und ich ahne, deine Tage sind gezählt. Und dennoch oder gerade deshalb, mein lieber Aletsch, ist es schön, dich endlich wiederzusehen. Wer weiß, wie viel Zeit uns noch bleibt.
Viel ist es wohl nicht, wenn man sich mit den Berechnungen und Simulationen der Eidgenössischen Technischen Hochschule (kurz: ETH) vom September 2019 befasst. Der Schweizer Aletschgletscher, der als der größte und ...