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Die Geschichte des Kinos

Als die Bilder laufen lernten

  • Jasmin Guthier, Klasse 9e & Geschwister- Scholl- Gymnasium Waldkirch

  • Fr, 14. Dezember 2012, 11:47 Uhr
    Schülertexte

Alles fing mit einer Wette an. Ein amerikanischer Milliardär behauptete 1773, dass sein Pferd im Galopp den Boden nicht mehr berührte.

  | Foto: fotolia.com/Michelle Robek
Foto: fotolia.com/Michelle Robek 
Der Fotograf Eadward Muybridge sollte diese These beweisen und fotografierte jede Bewegung des Pferdes. Damit erfand er die Serienfotografie später auch das Zoopraxiskop (ein Vorläufer des Filmprojektors), mit dem es möglich war, seine Momentaufnahmen in schneller Reihenfolge abzuspielen. Der erste Film entstand.

1895 nimmt die Stummfilmzeit ihren Anfang. Diese Filme für die Mittelschicht wurden erstmals in Varieté-Theatern vorgeführt und später in Kinos gezeigt.

Im Salon eines Pariser Cafés wohnten am 28. Dezember 1895 etwa 30 Personen der ersten Filmvorführung bei. Die Brüder Lumière zeigten eine kleine Leinwand, auf dem erstmals ein fotografisches Bild erschien, das sich zu bewegen begann: Kutschen fuhren, Pferde trabten und Passanten liefen vorbei – das Leben einer öffentlichen Straße wurde eingefangen. "Uns blieb der Mund offenstehen", meinte danach der berühmte Zauberkünstler Georges Méliès. Die neue Erfindung der Lumière-Brüder , der Kinematograph, zog bald die Massen an und eroberte die ganze Welt.

Die Filmrevolution traf auch einen kleinen Ort an der Westküste von Amerika. Dieser Ort entwickelte sich sei 1910 zur Hauptstadt des Kinos – Hollywood. Dort strömten Zuschauer in die Kinos, Produzenten verdienten Millionen, Studios schossen aus der Erde, unbekannte Schauspieler wurden über Nacht zum Star. So auch Charlie Chaplin. Er war einer der berühmtesten Stummschauspieler der damaligen Zeit und überall auf der Welt zum Liebling der Menschen geworden.

Im Jahr 1927 lief die Stummfilmzeit auf ihr Ende zu. Überall standen nun Mikrofone, die alles aufnahmen (auch die unerwünschten Geräusche).
Um das Brummen der Kamera zu unterdrücken steckte man sie in schalldichte Behälter. Allerdings waren diese nicht mehr beweglich, die Schauspieler standen steif neben der Kamera und sprachen ihren Text, denn das leiseste Geräusch hätte gereicht, um die Szene zu "schmeißen". Dieses Problem löste man mit der Zeit: Man baute geräuschlose Kameras und hochempfindliche Mikrofone, die an Galgen befestigt waren, ein Tonassistent führte sie nun den Schauspielern nach.

Bis 1932 wurden die Filme nachträglich eingefärbt worden. Dann kam die Technicolor-Kamera. Sie nahm die roten, blauen und gelben Farbanteile der Bilder auf drei getrennten Filmen auf. Später wurden die Farbauszüge auf den eigentlichen Film kopiert, dieses Verfahren war allerdings sehr teuer und wurde erst Ende der 1950er Jahre wirklich angewandt.

Während in Amerika die Revolution in der Filmindustrie wie gehabt weiter ging, musste Europa mit anderen Problemen kämpfen, denn der zweite Weltkrieg brach aus.

Danach machten einige Regisseure aus Italien wieder den ersten Schritt in den Neuanfang. Sie drehten auf der Straße und stellten die Alltagsprobleme der Leute dar. Auch französische Filmemacher fanden einen neuen Stil: Sie hielten nichts von dem schönen Licht und den gekünstelten Dialoge. Sie filmten stattdessen ganz normale Personen des Alltags.

Auch heute befinden wir uns mitten in der Filmrevolution, die auch in Zukunft weiter bestehen wird.

Ressort: Schülertexte

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