"Am besten gefällt mir, dass immer was los ist"

Klasse 4c, Rosenburgschule (Müllheim)
Fr, 25. November 2022
Zisch-Texte

ZISCH-INTERVIEW mit Johanna Hunder, der Leiterin der Kommunikationsabteilung beim Vitra Design Museum in Weil am Rhein, über ihren Beruf und ihren Lieblingsstuhl.

Johanna Hunder | Foto: Pati Grabowicz — Johanna Hunder Foto: Pati Grabowicz

Die Kinder der Klasse 4c der Rosenburgschule in Müllheim schlüpften nach ihrer Führung und dem Stuhl-Workshop in die Rolle von Zisch-Reporterinnen und -Reportern. Im Interview konnten sie Johanna Hunder, der Leiterin der Kommunikationsabteilung beim Vitra Design Museum, viele Fragen stellen.

Zisch: Wie haben Sie diesen Beruf erlernt?
Hunder: Während meines Studiums und danach habe ich Texte für Magazine, Zeitungen und Websites geschrieben. Aber ich finde den Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit spannender.
Zisch: Wie lange dauert die Ausbildung zu diesem Beruf?

Hunder: Man kann zum Beispiel Medienwissenschaften studieren, das dauert in etwa vier Jahre. Aber ein Studium ist keine zwingende Voraussetzung. Man sollte gerne Texte schreiben und Projekte koordinieren, das kann man über verschiedene Ausbildungswege lernen.
Zisch: Wie haben Sie diese Arbeitsstelle beim Vitra Design Museum bekommen?
Hunder: Das Vitra Design Museum hat eine neue Kommunikationsleitung gesucht, und ich habe diese Stellenausschreibung gesehen und mich beworben.
Zisch: Wie viele Jahre arbeiten Sie schon hier?
Hunder: Noch nicht so lange. Ich bin seit Februar 2022 beim Vitra Design Museum.
Zisch: Was sind Ihre Aufgaben hier im Museum?
Hunder: Die Kommunikationsabteilung kümmert sich um die Themen rund um Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Dazu gehört noch der Bereich Marketing. Wir organisieren Presserundgänge für unsere Ausstellungen und laden Journalisten und Journalistinnen dazu ein. Wir pflegen unsere Social-Media-Kanäle und kümmern uns darum, dass zu allen Ausstellungen und Events passende Texte und Fotos zur Verfügung stehen.

Zisch: Was mögen Sie bei Ihrer Arbeit am meisten?
Hunder: Am besten gefällt mir, dass immer was los ist. Es gibt kaum einen Tag, an dem schon vorher klar ist, wie er verlaufen wird. Letztens zum Beispiel bekamen wir abends eine Drehanfrage und schon am nächsten Vormittag war ein Kamerateam zum Videodreh bei uns.
Zisch: Was mögen Sie bei Ihrer Arbeit am wenigsten?
Hunder: Computer- und technische Probleme. Aber das passiert selten und zum Glück gibt es eine IT-Abteilung, die hilft.
Zisch: Wollten Sie schon als Kind diesen Beruf lernen?
Hunder: Als Kind wusste ich noch nicht, dass so ein Beruf existiert, aber dafür mochte ich Museen schon immer. Ich fand, sie sind geheimnisvolle Orte. Für alle, denen es ähnlich geht, bietet das Vitra Design Museum eine spezielle Führung an, "Backstage @Vitra Design Museum", bei der man die nicht öffentlichen Bereiche anschauen kann.
Zisch: Kennen Sie Personen, die sich das Design von Stühlen ausgedacht haben?
Hunder: Wir organisieren regelmäßig Veranstaltungen und Gespräche mit Designerinnen und Designern, die von ihren Projekten erzählen. Dort kann man sie kennenlernen und ihnen Fragen stellen.
Zisch: Welcher Stuhl ist Ihr Liebling?
Hunder: In der Sammlung befinden sich nicht nur Stühle, sondern auch viele andere Dinge aus dem Bereich Möbeldesign. Es sind circa 7000 Objekte. Da ist es gar nicht leicht, sich zu entscheiden. Mir gefallen die Thonet-Stühle. Sie sind teilweise schon 200 Jahre alt, wirken aber noch heute sehr elegant. Vielleicht liegt es auch daran, dass meine Großeltern einen solchen Schaukelstuhl hatten, den habe ich als Kind sehr geliebt.
Zisch: Gehen Sie auch in andere Museen?
Hunder: Na klar! Immer wenn ich Zeit habe oder auf Reisen bin, gehe ich gerne in Museen, um Design oder Kunst anzuschauen. Das ist ein Hobby von mir.

Zisch: Ändert sich manchmal etwas im Schaudepot?
Hunder: Seit Mai 2022 ist im Schaudepot die Sammlungspräsentation "Colour Rush!" zu sehen. Die Möbelobjekte – es sind rund 400 zu sehen – sind jetzt nach Farben gruppiert. Ihr könnt euch also anschauen, was für Möbel es in eurer Lieblingsfarbe gibt. Diese Ausstellung wird bis Mai 2024 zu sehen sein, aber dann gestalten wir wieder alles ganz anders. Wie genau, das ist noch eine Überraschung.

Ressort: Zisch-Texte