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Zischup-Kommentar

Angemessen

  • Paul Lapschansky, Klasse 8b, Gewerbliche und Hauswirtschaftlich-Sozialpflegerische Schulen (Emmendingen)

  • Mi, 08. Juli 2020, 16:41 Uhr
    Schülertexte

Paul Lapschansky, Schüler der Klasse 8b der GHSE, beschreibt in seinem Text, wie in Deutschland auf das Coronavirus reagiert wurde. Seine Meinung: richtig und angemessen.

Gesundheitsminister Jens Spahn  | Foto: Marijan Murat (dpa)
Gesundheitsminister Jens Spahn Foto: Marijan Murat (dpa)
Das Coronavirus ist ein sehr ansteckender Virus, der sich in der ganzen Welt ausbreitet und auch vor Deutschland nicht Halt macht. Im März stieg die Infektionsrate in Deutschland stark an. Es stellt sich deshalb die Frage: Waren die Maßnahmen vom Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) ausreichend und richtig?

Der erste bestätigte Fall einer Infektion mit dem Coronavirus war ein 33-jähriger Mann aus München im Januar 2020. Er infizierte sich durch den Kontakt mit einer Kollegin, die aus China anreiste, um an einer Fortbildung teilzunehmen. Im weiteren Verlauf wurde bei sechs weiteren Mitarbeitern des Unternehmens der Virus festgestellt. Durch strikte Quarantänemaßnahmen wurde eine weitere Ausbreitung verhindert und nach Heilung der Patienten galt Bayern Ende Februar wieder als "Corona- frei". Jens Spahn sagte im Zuge der ersten Fälle, dass Deutschland "gut vorbereitet" sei. Des Weiteren wurde am 31. Januar eine Meldepflicht für das Coronavirus gesetzlich verordnet.

Im Zuge der weltweiten Ausbreitung, trafen sich am 13. Februar die EU-Gesundheitsminister in Brüssel, um ein gemeinsames Vorgehen zu diskutieren. Jens Spahn lehnte hier nationale Alleingänge ab. Im weiteren Verlauf versprach der Gesundheitsminister finanzielle Mittel für die Forschung und zur Entwicklung von Impfstoffen.

Am 25. Februar wurden neue Infektionen gemeldet: ein Mann aus Baden-Württemberg, der von einer Mailandreise zurückgekehrt war, und ein Ehepaar aus dem Landkreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen. Der Ursprung der Infektion des Ehepaares konnte nicht nachvollzogen werden. Außerdem hatten das infizierte Ehepaar Kontakt zu einer Vielzahl von Personen, da sie an einer Karnevalssitzung teilgenommen hatten.

Am 26. Februar teilte Armin Laschet (Ministerpräsident von NRW) mit, dass die Lage unter Kontrolle sei, wobei ihm Spahn widersprach und meinte, dass Deutschland vor einer Corona-Epidemie stehe. Daraufhin sollten alle Gesundheitsminister der Landesregierungen ihre Pandemiepläne aktivieren.

Um gegen die Ausbreitung vorzugehen, wurden vom Gesundheitsministerium weiteren Maßnahmen umgesetzt. So wurde am 27. Februar 2020 ein Krisenstab zwischen dem Bundesgesundheitsministerium und dem Bundesinnenministerium eingerichtet. Dieser beschäftigt sich unter anderem mit der Beschaffung von medizinischer Schutzausrüstung, wie Atemschutz, Handschuhe, Desinfektionsmitteln und dergleichen. Die Produktion dieser Güter wurde in Deutschland erhöht und ein Exportverbot für sie erlassen. Anfang März ist eine Ausnahmeregelung für Apotheken in Kraft getreten, welche ihnen erlaubt, Desinfektionsmittel zu produzieren.

Sukzessiv wurde auch das öffentliche Leben eingeschränkt, denn Anfang März rief Jens Spahn auf, auf Reisen in Risikogebiete wie zum Beispiel Norditalien zu verzichten. Aber auch der Landkreis Heinsberg wurde zum ersten Risikogebiet Deutschlands erklärt. Bundesländer wie Baden-Württemberg und Bayern ordneten Rückkehrern aus diesen Gebieten an, für 14 Tage in häuslicher Quarantäne zu bleiben. Dies war erst der Anfang von weitreichenden Eingriffen in die Bewegungsfreiheit.

Das Bundesministerium für Gesundheit empfahl im weiteren Verlauf, am 10. März, alle Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern abzusagen. Neben diesen wurden in Berlin kurz darauf alle Bars und Clubs geschlossen, da diese einen Infektionsherd für die Hauptstadt darstellen könnten. Einige Bundesländer schränkten auch den Zugang zu Alten- und Pflegeheimen sowie Kliniken für Besucher ein. Nach und nach ergriffen die Bundesländer weitere Maßnahmen, wie beispielsweise die flächendeckenden Schließungen der Kinderbetreuungsstätten und Bildungseinrichtungen ab dem 9. März. Wie lang diese anhalten und wie sie sich gestalten, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Welche weiteren Maßnahmen vom Bundesgesundheitsminister empfohlen und von den Bundesländern umgesetzt wird, bleibt abzuwarten.

Im Vergleich zu den Nachbarländern, wie Frankreich, hat es Deutschland nicht so hart getroffen. In Frankreich und Italien gab es eine Ausgangssperre. Dies ist aufgrund des föderalen Systems in Deutschland nicht möglich. Jedes Bundesland muss selbst entscheiden, ob es die Empfehlungen des Bundes umsetzt.

Grundsätzlich hat die deutsche Politik den Umständen entsprechen richtig und angemessen gehandelt und auf die dynamische Infektionsentwicklung mit schrittweisen Maßnahmen reagiert.

Ressort: Schülertexte

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