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Auch Mädchen wollen mal richtig zocken

  • Mi, 28. Oktober 2015
    Neues für Schüler

Die Industrie hat ein Klischeebild weiblicher Computerspieler vor Augen, das ganz und gar nicht angemessen ist.

Typische Gamer-Girls? Nein, eher das Klischee<ppp></ppp>  | Foto: Gameliebe.com
Typische Gamer-Girls? Nein, eher das Klischee Foto: Gameliebe.com
Das Klischee des virtuelle Spiele spielenden Mädchens fördert eine simple Google Bildersuche mit "Girl Gamer" zu Tage: Da räkeln sich Gamerinnen in den möglichsten und unmöglichsten Posen halbnackt mit dem Controller vor der Konsole. Das ist das Bild, das Jungs von computerspielenden Mädchen haben. Und sie stehen wahnsinnig auf zockende Mädels. Sie wollen das Mädchen entweder in Schlachten beschützen, oder finden es heiß, dass das Mädchen weiß, wie man sich wehrt.

Und Mädchen nutzen das aus: Obwohl sie total schlecht spielen (mit Absicht?), gibt es im Netz immer wieder diese Helden, die wollen, dass das Mädchen in ihrem Team bleibt. Es sind oft Nerds, also Typen, die den ganzen Tag vor dem Computer sitzen und so wirken, als ob sie noch nie ein Mädchen gesehen haben und deren sehnlichster Wunsch es ist (natürlich nach dem das Schwert Frostgram bei "World of Warcraft" zu finden), eine Freundin zu haben – ohne von ihrem bequemen Drehstuhl aufstehen zu müssen. Sie bekommen Fantasien, nur wenn in der Chatbox steht, dass ein Mädchen anwesend ist. Dabei nervt es total, wenn bei "League of Legends" oder anderen Rollenspielen von einem Mädchen immer wieder betont werden muss, dass es ein Mädchen ist – "Oh, ich bin ein Mädchen und ich bin ja sooo cool, weil ich Computerspiele spiele." So können die Mädels, die gar keinen Wert auf ihre Weiblichkeit legen, doch gar nicht ernst genommen werden. Aber die gibt es leider viel zu selten.

Die Computerspieleindustrie richtet sich bei den meisten Spielen an Jungs. Das kann man an den vielen weiblichen Haupt- und Nebencharakteren in verschiedenen Spielen erkennen. Aber wenn Mädchen wirklich diese sexualisierten Spiele kaufen wollen, umso besser.

Klar gibt es auch gute Spiele, die sowohl der weiblichen als auch der männlichen Bevölkerung gefallen. Und selbstverständlich ist nicht jeder Spieler auch ein Nerd. Aber wenn ein Mädchen sagt, dass es als Kind Pokemon gespielt hat und jetzt fast alle Teile von "Assassin’s Creed" Teile durchgespielt hat, bekommt sie bei jedem Jungen grundsätzlich und immer sofort einen Bonus. Und das weiß sie. Immer mehr Mädchen spielen virtuelle Spiele. Und trotzdem ist es noch nicht bei den Entwicklern angekommen, dass Frauen eben nicht nur auf Wii-Party oder Sims reduziert werden wollen, sondern auch gerne mal guten Gewissens "The Witcher 3" spielen wollen – ein durchaus komplexes Rollenspiel.

Ressort: Neues für Schüler

Dossier: Jugendredaktion Lahr

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mi, 28. Oktober 2015: PDF-Version herunterladen

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