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Auf den Dächern von Freiburg

  • Lena Spreier und Magdalena Blattmann, Klasse 4, Grundschule Kollmarsreute (Emmendingen)

  • Fr, 27. November 2020
    Zisch-Texte

Zisch-Reporterinnen besichtigen begrünte Dächer in Freiburg und stellen fest, dass es gar nicht Gras ist, was da wächst.

Unterwegs mit Dachbegrüner Christian Blattmann  | Foto: Privat
Unterwegs mit Dachbegrüner Christian Blattmann Foto: Privat

Wir, Lena Spreier und Magdalena Blattmann, interessieren uns für das Thema Dachbegrünung. Magdalenas Vater, Christian Blattmann, ist bei der Freiburger Firma "flor design" Gärtner für grüne Dächer. Wir haben einen Termin mit ihm ausgemacht und durften ihn dann am 17. Oktober auf zwei Dächer in Freiburg begleiten.

Zuerst waren wir auf dem Gebäude des ZO (Zentrum Oberwiehre). Herr Dörr, der Betreuer des Gebäudes, hat uns über mehrere Treppen aufs Dach gebracht. War das anstrengend – wir dachten schon, wir kämen nicht oben an! Er hat uns erzählt, dass das Dach über 30 000 Quadratmeter groß ist. Das ist etwa so groß wie drei Fußballfelder! Die Aussicht war wunderschön! Wir konnten weit über die Dächer von Freiburg sehen.

Das Dach hatten wir uns allerdings völlig anders vorgestellt. Wir dachten, wir würden eine Wiese betreten, aber oben auf Gründächern wächst hauptsächlich Sedum, eine bestimmte Pflanzensorte. Aufgrund der Größe des für uns riesigen Daches konnten wir einzelne Abschnitte erkennen, in denen unterschiedliche Sedumsorten wachsen oder das Sedum unterschiedlich alt und groß war. Uns hat auch erstaunt, wie viele Rohre, Drähte, Abläufe und große Blechkisten, aus denen Dampf rauskam, auf so einem Dach zu finden sind.

Christian Blattmann hat uns die einzelnen Bauteile vorgestellt und erklärt, wozu diese gebraucht werden. Da sind zum Beispiel Kühl- und Klimaanlagen für die Einkaufsläden, Blitzableiter, Anschlagsvorrichtungen für die Arbeitssicherheit und Wasserabläufe. Christian Blattmann hat noch seine PSA (persönliche Schutzausrüstung) angezogen, damit wir sehen konnten, womit er sich sichert, wenn er innerhalb der Absturzgefahrenzone arbeitet. Wir durften auch noch in sein Auto schauen. Die Größe des Autos und die Vielzahl der Maschinen und Werkzeuge waren sehr beeindruckend für uns.

Als wir schließlich auch noch eine weitere, scheinbar endlose Treppe auf ein zweites Dach eines Bürogebäudes in der Mozartstraße hinaufgestiegen waren, ist uns klar geworden, wie sportlich das ist, immer alle Werkzeuge und Maschinen auf die Dächer hochzutragen.

Bei beiden Dächern hat Christian Blattmann uns erklärt, wie wichtig die regelmäßige Pflege der Pflanzen ist, damit der Fremdbewuchs, zum Beispiel kleine Bäume, nicht zu viel wird, und dass das Reinigen der Abläufe, Kontrollschächte und Dachrinnen gemacht werden muss, damit das Wasser immer ablaufen kann.

Wir haben auch erfahren, dass die Dachbegrünung sehr wichtig für den Umweltschutz ist. Sie schafft den Ausgleich für die zubetonierten, die sogenannten versiegelten Flächen. Mensch und Natur haben noch mehr Vorteile davon: Das Erdsubstrat und das Sedum speichern Wasser und die Pflanzen produzieren gleichzeitig Sauerstoff. Sie sind Temperaturregulatoren in Städten, Staubfänger, Schalldämmer, Nahrung für Tiere und, wenn es blüht, dann ist es Schmuck auf jedem Dach. Aus diesen Gründen ist es sinnvoll, dass möglichst viele Dächer begrünt werden. Wir werden es unseren Eltern für einen Carport vorschlagen.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 27. November 2020: PDF-Version herunterladen

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