Venedig im Sommer ist ein Albtraum – im November dagegen eine wahre Lust.
Der Wolkenschubser hat alle Hände voll zu tun. Er streckt dem Betrachter sein nacktes Hinterteil entgegen und lässt seine Flügel flattern, um mit aller Kraft eine dunkle Regenwolke wegzuschieben. Engelchen wie den Wolkenschubser gibt es viele auf den Deckenfresken des Palazzo Papadopoli am Canal Grande in Venedig. Doch an jenem Tag mühten sie sich vergebens. Denn als der Hausherr zum Deckenfresko von Giovanni Battista Tiepolo sah, regnete es bereits in Strömen. Nicht draußen, sondern drinnen: Die Wassertropfen perlten von dem Gemälde herab, ganz so, als habe der Himmel des Deckenfreskos ...