Haushaltspolitik
Barbara-Carl-Stiftung fordert soziale Solidarität statt Sparpolitik im Landkreis Lörrach
Die Barbara-Carl-Stiftung kritisiert die Entscheidung des Kreistages, die Mittel für soziale Belange zu kürzen. Gesellschaftsrelevante Sozialaufgaben müssten aus der öffentlichen Hand finanziert werden.
Fr, 14. Nov 2025, 19:00 Uhr
Kreis Lörrach
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Mit Unverständnis reagiert die Barbara-Carl-Stiftung auf die Entscheidung des Kreistages Lörrach, die sozialen Budgets noch weiter zu kürzen, dies gibt die Stiftung in einer öffentlichen Stellungnahme bekannt. In einer Zeit, in der die sozialen Herausforderungen rasant zunehmen, sei ein solcher Schritt nicht nur kurzsichtig und rücksichtslos gegenüber den Schwächsten, sondern auch gesellschaftlich gefährlich, heißt es in der Mitteilung weiter.
Die sozialen Herausforderungen – von Altersarmut über Wohnungs- und Integrationsbedarf bis zu psychischen Erkrankungen sowie Traumata durch Gewalt- und Fluchterfahrung – seien längst keine Randphänomene mehr, sondern beträfen breite Teile der Bevölkerung. Durch Haushaltseinsparungen und die aktuellen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen werde die Not weiter verschärft. Wer glaube, diese Probleme durch Einsparungen lösen zu können, verkenne die Realität. Je länger man sie ignoriere, desto größer und teurer würden die Probleme in der Zukunft, so die Verfasser.
Die Barbara-Carl-Stiftung sehe es als ihre Aufgabe, bedürftige Menschen – vor allem im Bereich der Alten-, Jugend- und Behindertenhilfe – zu unterstützen, und leiste dies sehr gerne. Jedoch liege es in der öffentlichen Verantwortung, gesellschaftsrelevante Sozialaufgaben ausreichend zu finanzieren. Die Haushaltskürzungen führten zu einer großen Not der sozialen Einrichtungen. Die Stiftung könne zwar hier und da in die Bresche springen, ihre Möglichkeiten seien aber mit einem Jahreshaushalt wie dem des Landkreises über 450 Millionen nicht zu vergleichen. Die 14 Millionen Euro Mehrkosten für das Dreiland-Klinikum seien vom Kreistag einstimmig und diskussionslos abgenickt worden. Angesichts dessen sei das jetzige Spardiktat im sozialen Bereich bei deutlich geringeren Summen absolut unverständlich.
Stiftung vermisst Wertschätzung der Arbeit im sozialen Bereich
Dass Haushaltskürzungen protestlos hingenommen wurden und nun die Wirksamkeit sozialer Einrichtungen geprüft werden solle, kritisiert die Stiftung als unsolidarisch und nicht wertschätzend gegenüber den engagierten Betroffenen. Arbeit in der Betreuung und die Begleitung und Unterstützung von Menschen in Not müsse endlich auch finanziell wertgeschätzt werden. Man vermisse ein klares Bekenntnis des Kreistages zur sozialen Verantwortung und den Mut, neue Prioritäten zu setzen. Zusammen mit ihren Förderpartnern setze sich die Barbara-Carl-Stiftung für eine solidarische Gesellschaft ein, in der niemand zurückgelassen werde. Die Stiftung fordert Kreistag und Verwaltung des Landkreises Lörrach auf, diese Entscheidung zu überdenken. Haushaltsdisziplin dürfe nicht auf dem Rücken derjenigen ausgetragen werden, deren Stimme ohnehin kaum gehört werde.