In Fukushima blühen wieder die Bäume – die "Glücksinsel" versucht, mit der Kirschblüte auch das Stigma des Reaktorunglücksortes zu überwinden.
Nach Fukushima zur Kirschblüte – darauf muss man erst mal kommen. Das muss man wirklich wollen. Von Tokio rast der Yamabiko-Shinkansen mit fast 300 Stundenkilometern in Richtung Norden. Nach rund 90 Minuten verkündet ein Zugführer über den Bordfunk: "Wir machen jetzt einen kurzen Stopp in Fukushima." Das sagt er jeden Tag, im Halbstundentakt.
Wer jedoch an dieser nordostjapanischen Station apokalyptische Atomatmosphäre, leere Bahnsteige und verängstigte Menschen mit Geigerzählern vermutet, liegt falsch. Auf dem modernen Bahnhof steigen überraschend viele Reisende aus, laufen an großen Blumenschalen – mit Kirschblütenzweigen üppig dekoriert – und bunten Bannern mit "Willkommen in Fukushima" zum Hauptausgang. Dort ...