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"Bei uns ist zum Glück noch keiner ertrunken"

  • Gabriel Büttner, Klasse 4a, Staufenbergschule & Durbach

  • Fr, 07. Juli 2017
    Zisch-Texte

ZISCH-INTERVIEW mit Hartmut Büttner, dem Schwimmmeister von Durbach, über einen tollen Beruf, kleine Verletzungen und nervige Badegäste .

Hartmut Büttner ist schon fast 30 Jahre Schwimmmeister im Durbacher Schwimmbad.   | Foto: Privat
Hartmut Büttner ist schon fast 30 Jahre Schwimmmeister im Durbacher Schwimmbad. Foto: Privat

Zisch-Reporter Gabriel Büttner aus der Klasse 4a der Staufenbergschule in Durbach hat seinen Papa Hartmut Büttner, den Schwimmmeister von Durbach, interviewt.

Zisch: Wie sieht dein Alltag aus?
Büttner: Ich muss mich täglich um die Technik kümmern, den Mülleimer leeren, das Duschbecken sauber machen, das Becken selber sauber machen und noch Vieles mehr.
Zisch: Was magst du am liebsten an deinem Beruf?
Büttner: Ich mag an meinem Beruf die abwechslungsreichen Tätigkeiten, außerdem draußen zu sein und den Kontakt zu den Menschen.
Zisch: Wie bist du dazu gekommen, Schwimmmeister zu werden?
Büttner: Der Bürgermeister brauchte eine zweite Kraft im Schwimmbad und fragte mich. Ich habe eine Nacht darüber geschlafen und mich dafür entschieden.
Zisch: Hattest du schon eigene Verletzungen?
Büttner: Ja, als ich vom Sprungbrett gesprungen bin und mir die Achillessehne abgerissen habe.
Zisch: Was war dein schlimmster Fall?
Büttner: Ein alter Mann mit einem Herzstillstand im Becken, das war kritisch und spektakulär.
Zisch: Wann hast du angefangen mit dem Beruf Schwimmmeister?
Büttner: Ich habe angefangen im Jahr 1989. Zuvor habe ich immer wieder ausgeholfen, da ich bereits den Rettungsschein hatte.
Zisch: Ist bei dir schon einer ertrunken?
Büttner: Nein bei mir ist noch keiner ertrunken. Aber es kommt immer wieder vor, dass die Badegäste unachtsam sind.
Zisch: Hattest du schon jemand der durch Freunde verletzt wurde?
Büttner: Ja, ab und zu, weil manche Kinder nicht aufpassen und es übertreiben.
Zisch: Macht dir dein Beruf Spaß?
Büttner: Ja sogar sehr! Ich könnte mir nichts Anderes mehr vorstellen!
Zisch: Musst du jeden Tag arbeiten?
Büttner: Nein, nicht immer, einmal in der Woche habe ich frei. Aber am Samstag und Sonntag muss ich immer arbeiten.
Zisch: Das Durbacher Schwimmbad ist ja ein Freibad, was machst du im Winter?
Büttner: Im Winter habe ich erst einmal lange Urlaub, und dann unterstütze ich meine Kollegen auf dem Bauhof.
Zisch: Bist du schon mal so weit gegangen, dass du einem Schwimmbadverbot gegeben hast?
Büttner: Ja, ich habe das sogar schon öfters gemacht, weil diese Kinder zu viel Quatsch gemacht haben und nicht hören.
Zisch: Hat schon einmal ein Badegast von dir einen anderen gerettet?
Büttner: Ja, man ist darauf angewiesen, dass die Badegäste auch helfen, wenn etwas passiert ist. Man kann als Bademeister nicht überall sein.
Zisch: Hat sich schon einmal ein Badegast von dir so arg verletzt, dass das Wasser voller Blut war?
Büttner: Nein, das war zum Glück noch nie so.
Zisch: Ist der Krankenwagen schon oft gekommen?
Büttner: Ab und zu kommt das schon vor, aber in aller Regel sind es immer nur Kleinigkeiten, die den Badegästen passieren, meistens hilft ein Pflaster.
Zisch: Hast du Spaß am Schwimmen?
Büttner: Ja sehr. Wann immer meine Arbeit es zulässt, versuche ich selber ein paar Runden zu schwimmen.
Zisch: Was würdest du als Zusammenfassung über deinen Beruf sagen?
Büttner: Es ist insgesamt gesehen echt ein toller Beruf, allerdings sind die Arbeitszeiten im Sommer nicht gerade familienfreundlich. Der Verdienst im öffentlichen Unternehmen ist nicht gerade gut, daher werden es auch immer weniger Leute, die diesen Beruf Bademeister wählen. Wenn ich mich nochmal entscheiden müsste, würde ich aber wieder so wählen, eigentlich ist es mein Traumberuf.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 07. Juli 2017: PDF-Version herunterladen

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