Gesprächsveranstaltung
Beim neuen Format "Das Leben stellt vor" in Lörrach beantworten besondere Menschen Publikumsfragen
Wie fühlt sich Älterwerden an? Wie geht es nach einem Schlaganfall weiter? Und was fühlen Ärzte beim Retten von Leben? Um Fragen dieser Art geht es beim neuen interaktiven Format "Das Leben stellt vor" in Lörrach.
Mi, 12. Nov 2025, 11:30 Uhr
Lörrach
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Mit interessanten Menschen ins Gespräch kommen, mit denen man im Alltag keine Berührungspunkte hat: Das ist die Grundidee eines neuen Sozialprojekts von Peter Geiselhart. Der Jugendarbeiter, der in der Region auch unter dem Namen Peter Reimtgut bekannt ist, hat unter dem Titel "Das Leben stellt vor" eine Veranstaltungsreihe gestartet.
Entstanden ist die Idee im Rahmen seiner Tätigkeit in der Jugendarbeit. "Im letzten Jahr habe ich mit Kinder- und Jugendgruppen Interviews mit ganz unterschiedlichen Menschen geführt", erzählt Geiselhart. In seiner Arbeit schaue er immer darauf, was die Kids so interessiere. Dabei habe sich gezeigt, dass es eine Neugier auf Menschen in besonderen Lebenssituationen gebe. Daraus hervorgegangen ist unter anderem die Idee zu einem Besuch im Seniorenwohnheim St. Fridolin in Stetten, bei welchem die Kinder ganz unverblümt ihre Fragen stellen durften – in diesem Fall zum Thema Älterwerden. Insgesamt sieben Themen hat Peter Geiselhart so mit ganz unterschiedlichen Menschen vertieft.
Im Heimathafen wird dieses Konzept nun auf die Bühne gebracht. Die Besucherinnen und Besucher schlüpfen in die Rolle eines Interviewers und haben die Möglichkeit, in Gruppen Fragen zu stellen. "Ich wollte etwas machen, bei dem das Publikum nicht einfach nur berieselt wird, sondern die Möglichkeit hat, in die jeweiligen Lebenswelten einzutauchen", so Geiselhart.
Ob BMX-Fahrer, Polizist oder Ärztin – alle stellen sich den Fragen des Publikums
Das Prinzip erinnert an Speeddating. Zunächst werden die Menschen, die befragt werden sollen, vorgestellt. Mit dabei sind der BMX-Fahrer Chris Böhm, der einen Einblick in seinen Alltag als bekannter Profisportler und Influencer gibt. Die Ärztin Mandy Dolezal und der Polizist Ryan Merrill erzählen, wie es ist, Lebensretter zu sein. Die queere Community wird von Diana Schuster vertreten. Aus dem Café Kreuzweg berichten Männer und Frauen mutig aus ihrem Leben am Rande der Gesellschaft, auch die Trauergruppe "Tapfere Herzen" des Familienzentrums Lörrach stellt ihre Arbeit vor. Iason Samakidis hat im Alter von 16 Jahren einen Schlaganfall erlitten und dadurch das Sprechen und Laufen verlernt. Obwohl man ihm nicht viel Hoffnung gemacht hat, sich davon wieder zu erholen, hat sich der heute 23-Jährige zurück ins Leben gekämpft. Nun steht er Rede und Antwort.
Peter Geiselhart koordiniert und moderiert die Befragungen. Zur Unterstützung hat er sich Gisela Schleidt vom Kreisjugendreferat und Klaus Nack von der Mathilde-Planck-Schule dazugeholt. Nack gibt gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern einen fachlichen Input zum Thema des Abends. "Eingeladen sind alle Menschen, egal ob Jung oder Alt", betont Peter Geiselhart. 15 Minuten Zeit haben die Gruppen, sich mit den anwesenden Personen zu unterhalten, zwei Durchgänge sind vorgesehen. Im Anschluss daran ist ein offener Austausch der Beteiligten geplant.
Jeder ist eingeladen
"Als Pädagoge achte ich immer darauf, etwas Nachhaltiges zu tun", sagt Peter Geiselhart. In der heutigen Ellenbogengesellschaft würden viele nur mit dem Finger auf andere zeigen. "Dabei kann man so viel voneinander lernen", sagt Geiselhart. Den Heimathafen hat er bewusst als Veranstaltungsort gewählt, weil es ein außergewöhnlicher Ort mit niederschwelligem Zugang sei. "Ich möchte den Breitencharakter hervorheben und Menschen zusammenbringen – wo geht das besser als in der Kneipe?" Egal ob sie aus dem Café Kreuzweg, dem Seniorenzentrum oder dem Profisport kommen – die Teilnehmerinnen und Teilnehmer seien alle schon total aufgeregt und gespannt auf die Veranstaltung.
Veranstaltung: "Das Leben stellt vor" findet statt am Donnerstag, 13. November, von 17 bis 19 Uhr im Heimathafen, Brühlstraße 10/11, in Lörrach. Eine Anmeldung ist unter www.jugendagenturen.de möglich, auch spontane Besucherinnen und Besucher sind willkommen.
