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Besuch aus Afrika

  • Hanna Pfeiffer

  • Sa, 07. April 2012
    Neues für Kinder

Weißstörche nehmen jedes Jahr eine lange Reise auf sich, um ihre Babys bei uns aufzuziehen.

  | Foto: josef dresemann
Foto: josef dresemann
Die Störche sind wieder da! Jedes Jahr im Frühling kommen sie zurück zu uns nach Südbaden – und zwar den weiten Weg aus Afrika. Dort verbringen sie den Winter, weil es ihnen hier zu kalt ist. Sie fliegen von Mali, einem Land in Afrika, bis in den Norden Afrikas. Dort ist das Meer sehr schmal, und Europa nicht mehr weit. Man nennt diese Stelle die Meerenge von Gibraltar. Über Spanien und Frankreich geht ihr Flug dann weiter – bis sie bei uns ankommen. Lange 4500 Kilometer.

Die Störche, die man bei uns sieht, sind meistens Weißstörche: Sie haben rote Schnäbel und Beine, einen weißen Hals und schwarz-weiße Flügel. Die Vögel sind etwa einen Meter groß – so groß, dass sie im Stehen auf einen Tisch schauen können. Wenn sie ihre Flügel ausbreiten, dann sind die etwa zwei Meter breit – so breit, wie Türen hoch sind.

Wenn die Störche in Deutschland angekommen sind, suchen sie sich ein Nest. Dort leben sie zu zweit, Storchenmann und Storchenfrau. Wenn es geht, bleiben sie für immer zusammen. Ältere Paare kehren oft zu dem Nest zurück, in dem sie schon einmal gewohnt haben. Jüngere Störche bauen sich ein neues, zum Beispiel auf Kirchtürmen, Kaminen, Hausdächern, Masten oder Bäumen. Hauptsache weit oben, damit niemand ihre Eier klaut. Denn im Nest sollen bald auch Eier liegen, aus denen Storchenbabys schlüpfen.

Sobald die Störche in ihr Nest gezogen sind, klappern sie mit den Schnäbeln und zeigen anderen Störchen, dass es besetzt ist.

Wenn ein Storch laut klappert, dann ist er verliebt. Verliebte Störche wollen Storchenbabys. Die Storchenfrau legt zwei bis sieben Eier. Ein Ei ist ungefähr doppelt so groß wie ein Hühnerei. 30 Tage brüten die Störche. So lange bleibt immer einer im Nest, hält die Eier warm und bewacht sie vor Raubvögeln, zum Beispiel vor Raben.

Ende April schlüpfen die Storchenbabys. Sie sind viel kleiner als ihre Eltern, haben schwarze Beine und schwarze Schnäbel und können noch nicht fliegen. Deswegen holen ihre Eltern ihnen Essen und Trinken. Die Storchenkinder verspeisen am liebsten Insekten und Würmer, wenn sie größer sind auch Frösche, Schlangen, Heuschrecken und Mäuse. Die Eltern suchen sie in den Wiesen. Außerdem bringen sie ihnen Wasser zum Trinken im Schnabel mit.

Im August sind die Storchenkinder so groß wie ihre Eltern, haben auch rote Schnäbel und Beine und lernen fliegen. Jetzt kommen andere junge Störche und holen sie ab, um mit ihnen zum ersten Mal nach Afrika zu fliegen. Die Störche fliegen allein, ohne ihre Eltern, aber sie finden den Weg trotzdem. Und so fliegen sie über Frankreich, Spanien, das Mittelmeer und die Wüste bis nach Mali – dem Land in Afrika.

Echte Störche könnt ihr im Internet sehen: Eine Kamera überträgt Bilder aus Nestern am Mundenhof in Freiburg, in Kirchzarten, in Sexau und in Holzhausen. Klickt im Internet auf www. regiowebcam.de. Im Tiergehege Mundenhof und in der Storchenschule Freiburg-Ebnet kann man mit einer Kamera direkt ins Storchennest schauen. Anmeldungen für die Storchenschule unter Tel. 0761/67005 oder per Mail an [email protected]. Eintritt frei.

Ressort: Neues für Kinder

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 07. April 2012: PDF-Version herunterladen

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