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Besuch aus dem Weltall

  • Julia Orlanski, Klasse 4b, Johannes-Schwartz-Schule (Freiburg) Johannes-Schwartz-Schule (Freiburg)

  • Fr, 23. März 2018
    Zisch-Texte

Die Freiburger Johannes-Schwartz-Schule bekommt eigenartige Gäste – zur Freude der Schüler / Doch die Lehrer haben nichts zu lachen.

Die Kinder bekamen „Weltallschleim“.   | Foto: Privat
Die Kinder bekamen „Weltallschleim“. Foto: Privat

An einem Freitag in der Johannes-Schwartz-Schule in Freiburg-Lehen, genau um 10.30 Uhr, passierte etwas äußert Merkwürdiges. Es ist schwer zu glauben, aber die Geschichte ist wahr. Zumindest teilweise. Auf den Schulhof kamen komische Wesen, ungefähr so groß wie neunjährige Kinder...

Die fassungslosen Schulkinder, die nichts mehr verstanden und dachten, sie träumten, kamen an diesem Tag völlig bunt, gruselig oder lustig verkleidet in die Schule, denn es war Fasnacht. Dieses Fest war bei den Kindern sehr beliebt. Als sie die merkwürdigen Gestalten sahen, fingen sie nach einer Schrecksekunde an zu lachen und zu kichern. Manche waren sehr erstaunt, andere hatten große Angst vor den Aliens und zitterten. Das waren aber meistens nur die Erstklässler.

Das Schulgebäude bekommt einen Riss – und stürzt ein

Anschließend entdeckten ein paar Viertklässler das Ufo der Außerirdischen. Auf dem geheimnisvollen Flugobjekt war ein grüner Alien abgebildet, der nur ein Auge hatte. Um ihn herum waren verschiedene Sterne, Planeten und Kometen, sogar grüne und pinke Asteroiden gab es zu sehen. Plötzlich sprach ein Außerirdischer mit hoher und lauter Stimme: "Ich sorge dafür, dass ihr heute keinen Unterricht mehr habt." Überraschenderweise beherrschte er die deutsche Sprache. "Jjjaaaahh", schrien die Kinder. Noch lauter als die Kinder riefen allerdings die Lehrer: "Neiiiiin."

Nun lachten die merkwürdigen Fremden so böse, dass das Schulgebäude einen Riss bekam und schließlich ganz einstürzte. "Ha-ha-ha", ertönte es nochmal. Sie gingen mit großen Schritten auf die Lehrer zu. Vor Angst wurden die Augen der Lehrer immer größer und drohten, jede Sekunde aus dem Kopf zu fallen. Es hat lange gedauert, bevor die Lehrer begriffen, was die Besucher aus dem Weltall mit ihnen vorhatten. Die Schüler hatten den Eindruck, in dieser Zeit könnte sich die Welt dreimal um die Sonne drehen. Doch die Lehrer rannten nach sieben Sekunden auch schon los, und zwar so schnell, wie ein wilder Hund seinen Lieblingsknochen holt. Die Gäste aus dem Kosmos fingen die Lehrer aber schnell und fesselten sie an das Klettergerüst.

Danach aßen die Kinder die selbstgemachte Götterspeise in vielen verschiedenen Farben (von den Aliens auch Weltallschleim genannt) und waren superglücklich. "Ach, die Lehrer, wir haben sie ja ganz vergessen", sagte Julia. Die Lehrer waren den Kindern jetzt aber auch völlig egal. Sie hatten Besseres zu tun als irgendwelche Lehrer zu befreien, und zwar die leckere Götterspeise zu essen.

Während die Kinder sehr viel Spaß hatten, langweilten sich die Lehrer auf dem Klettergerüst zu Tode. "Oh, die Armen", sagte Amelie. "An Fasnacht darf man alles tun", sagte einer der außerirdischen Freunde. Alle lachten darüber. "Nun müssen wir leider gehen", seufzte ein Alien und wischte eine grüne Träne weg, "wir kommen aber nächstes Jahr wieder." "Tschüs", flüsterten die Kinder traurig im Chor. Ein Junge weinte. Die Weltraummannschaft flog mit ihrem schön leuchtenden Raumschiff weg, während die Kinder ihm hinterherwinkten.

Am Ende des Schultages wurden die Lehrer befreit. Sie waren sauer, für die Kinder war es aber halb so wild. Schließlich standen die Fasnachtsferien bevor. Fröhlich gingen die Kinder nach Hause und hofften, dass die Aliens nächstes Jahr tatsächlich wieder kommen. "Was wir da wohl alles erleben werden", dachte Julia und lächelte dem Weltraum zu.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 23. März 2018: PDF-Version herunterladen

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