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"Bis alle Schnipsel im Kasten sind"

  • Martha Holch, Planetenklasse, Grundschule Schuttertal (Schuttertal)

  • Fr, 29. November 2019
    Zisch-Texte

ZISCH-INTERVIEW mit Valentin Holch, der als Filmproduzent unter anderem für die Serie "Tiere bis unters Dach" arbeitet .

Dieses Bild entstand im Februar 2017, ...Matthieu Harre, rechts Smilla Kunkel.   | Foto: Sonja Zellmann
Dieses Bild entstand im Februar 2017, als einige Folgen von „Tiere bis unters Dach“ in Freiburg gedreht wurden. Phillis Lara Lau (Mitte) hat Filmhund Eddie im Arm, links Matthieu Harre, rechts Smilla Kunkel. Foto: Sonja Zellmann

Mein Onkel Valentin Holch ist Filmproduzent in Hamburg. Da er aufgrund von Dreharbeiten im Schwarzwald uns in Lahr in der letzten Zeit öfter besucht hat, kam ich, Zisch-Reporterin Martha Holch aus der Planetenklasse der Grundschule Schuttertal auf die Idee, mit ihm ein Interview zu führen, um mehr über das herauszufinden, was er so macht.

Zisch: Wie bist du Produzent geworden?
Holch: Nach dem Studium der Theater, -Film- und Fernsehwissenschaften habe ich beim Film ganz unten mit Kaffeekochen und Brötchenschmieren angefangen und mich hochgearbeitet.
Zisch: Hast du schon mit berühmten Leuten gedreht?
Holch: Berühmt ist ja immer relativ. Sicherlich mit sehr bekannten Leuten. Mit Til Schweiger habe ich bei dem Projekt "Wir müssen reden" gedreht, bei dem er in einer Szene halbtot in einen Teller fallen musste und das so realistisch gespielt hat, dass wir dachten, es wäre wirklich so. In diesem Projekt haben auch die bekannten Schauspielerinnen Cordula Stratmann und Anette Frier mitgespielt, mit denen ich sehr gern arbeite.
Zisch: Welchen Film oder welche Serie drehst du gerade?
Holch: Zurzeit arbeite ich an zwei Projekten. Für den NDR entwickle und drehe ich die Serie "Neues aus Büttenwarder", die im Norden Deutschlands sehr beliebt ist. Für den SWR arbeite ich an der bekannten Kinderserie "Tiere bis unters Dach".
Zisch: Was passiert denn so in dieser Serie?
Holch: Im Grunde folgt diese Serie mehreren Familien im Schwarzwald und hat viel mit Tieren zu tun. Oft wird ein Tier aus einer misslichen Lage von Kindern und Erwachsenen gerettet, es ist also eine Tierretter-Serie. Sie kommt immer sonntags vor der Sendung mit der Maus.
Zisch: Wo spielt die Serie?
Holch: "Tiere bis unters Dach" spielt an einem fiktiven Ort im Hochschwarzwald, wir drehen vor allem auf einem Hof in der Nähe des Glottertals.
Zisch: Was macht eigentlich ein Produzent?
Holch: Ein Produzent hat die Verantwortung für die gesamte Realisierung eines Filmprojektes von A bis Z. Das fängt mit der ersten Idee für die Geschichte an, geht weiter mit der Entwicklung des Drehbuches, der Auswahl der Regie und den Schauspielern und mündet in den eigentlichen Dreh. Dann haben wir ganz viele kleine Schnipsel aller Szenen, die wir in der richtigen Reihenfolge aneinander "kleben" müssen. Das ist wie ein großes Puzzle. Wenn alles fertig ist, gebe ich das an die Kollegen des SWR, welche das dann auch nochmal überprüfen. Sind sie damit happy, habe ich meinen Job gut gemacht.
Zisch: Wie lange dreht ihr an einer Folge "Tiere bis unters Dach"?
Holch: Wir brauchen fünf Drehtage für eine Folge, bis alle Schnipsel im Kasten sind. Warum sagt man Kasten? Früher wurde der belichtete Film in einem lichtdichten Kasten aufbewahrt. Heute sagt man das immer noch so, obwohl wir inzwischen natürlich längst alles digital aufzeichnen.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 29. November 2019: PDF-Version herunterladen

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