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Gewinner Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2015 I

Böses Spiel im Zoo

  • Moritz Battke, Klasse 4b, Johanniterschule & Heitersheim

  • Fr, 27. März 2015, 11:10 Uhr
    Schreibwettbewerb

Von Moritz Battke, Klasse 4b, Johanniterschule, Heitersheim

Die Sonne ging gerade auf, als im Zoo Heitersheim die Tiere allmählich erwachten. Plötzlich rannte ein Mann den Kiesweg entlang. Er hatte eine Glatze, trug eine Krawatte und schwitzte. Er lief auf ein kleines Gebäude neben dem Affengehege zu. Beim Vorbeilaufen warf er den Affen ein Bündel Bananen zu. Die Affen kreischten laut. Ein kleiner Affe schnappte sich die Bananen und kletterte schnell einen Baum entlang, bevor die anderen ihm das Bündel klauen konnten. Der Mann riss die Tür zu dem Gebäude auf, in dem zwei Männer schläfrig auf ihre Computertastaturen tippten. "Peter, Gordon, die Waschbären", er keuchte, "die Waschbären sind verschwunden." Plötzlich waren die zwei Männer hellwach. Sie sprangen von ihren Stühlen und rannten mit ihm zum Waschbärgehege. Und tatsächlich: Kein einziger Waschbär war zu sehen. "Was machen wir denn jetzt, Herr Direktor?", fragte Peter.

Plötzlich kam ein rundlicher Mann zum Vorschein. Er hatte eine Kochmütze auf und trug einen weißen Kittel. "Dupont", rief Gordon, "was hast Du hier zu suchen?" "Isch habe ge´ört, die Waschbären sind verschwünden" antwortete der Franzose. "Ihr wisst doch, isch bin Koch mit außergewöhnlischen Gerischten und Waschbären fehlen noch auf meiner Liste." – "Aber du weißt, du wirst sie nicht kriegen", sagte Peter. – "Na ja, wenn sie nischt in Eurem Soo sind, kann isch sie doch kriegen." Mit einem Kichern verschwand Dupont.

"Lass mich wetten, der hat was damit zu tun", zischelte Peter. "Nehmt euch nochmal alles unter die Lupe. Aber passt auf, dass ihr nicht die Krokusse zertrampelt." Der Zoodirektor zeigte auf den Waschbärstall. Peter und Gordon durchsuchten das Gehege sehr gründlich. Plötzlich rutschte Gordon aus und landete zwischen zwei Büschen, die sich auseinanderbogen. "Hey Leute, kommt mal her, ich glaube, ich weiß, wo die Waschbären sind." Er zeigte auf ein Loch im Boden. "Die Waschbären haben einen Gang gebuddelt."
"Das genügt!" Dupont kam hinter einem Busch hervor. "Männer fesselt sie!" Hinter dem Koch kamen fünf Komplizen zum Vorschein und fesselten die drei überraschten Zoomitarbeiter. Dupont schritt zu dem Loch und kletterte hinein. Da blickten ihn zwei gelbe Augen aus dem Dunklen an. Ein Waschbär biss ihm in die Nase. "Autsch!" Dupont kletterte, so schnell er konnte, den Tunnel zurück, aber beim Versuch rutschte er ab und knallte der Länge nach auf den Boden.

"Mist!" Peter, Gordon und der Zoodirektor saßen gefesselt an einer Mauer. Die fünf Komplizen waren schon wieder zurück zum Eingang des Zoos gelaufen. "Jetzt ist alles aus", sagte der Zoodirektor. Auf einmal grinste Gordon: "Noch nicht, ich habe immer mein Spezialtaschenmesser dabei." Mit seinen zusammengebundenen Händen schnappte er sich das Messer aus der Hosentasche und schnitt seine Fesseln auf. Sofort befreite er seine Freunde. "Jetzt haben wir doch gewonnen." Gordon nahm sein Handy aus seiner Tasche und wählte die Nummer der Polizei.

"Mist! Mist! Mist!" schrie Dupont. Schon wieder hatte ihn ein Waschbär gebissen. "Wie komme isch denn jetzt wieder ´erauf? Soll isch jetzt etwa die Polizei rüfen, um mir herauszühelfen?" – "Ist nicht nötig", – ein Polizeibeamter streckte Dupont seine Hand entgegen. "Was züm Teufel", rief Dupont. Der Beamte zog ihn nach oben. "Oh, danke." – "Freuen Sie sich nicht allzu lange." Der Polizist legte dem Koch Handschellen an. Der Zoodirektor kam auf Dupont zu: "Die Waschbären hast du zwar nicht bekommen, aber dafür kannst du morgen deinen Namen in einem Zeitungsartikel lesen, das hast du dir doch auch schon immer gewünscht."

Ressort: Schreibwettbewerb

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 28. März 2015: PDF-Version herunterladen

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