Der Rückzug der deutschen Soldaten aus Afghanistan geht planmäßig voran / Viele Einheimische stehen vor einer schwierigen Zukunft.
Der grüne Tee aus der Thermosflasche schmeckt längst nicht so gut wie das frisch zubereitete und aufgegossene Gebräu, das der Kellner noch vor ein paar Jahren mit einem eleganten Schwung den auf dem dunkelroten Teppich sitzenden Gästen servierte. Der Wirt in dem kleinen Hotel – so nennen sie in Heiratan im Norden Afghanistans, unweit der Grenze zu Usbekistan ihre Restaurants – liebt und baut ganz auf die Moderne. Er brüht den Tee nicht mit offenen Blättern auf, sondern er benutzt Teebeutel, statt in silberschimmernden Metallkannen wird er in Thermosflaschen gereicht.
Das frisch in Weiß gestrichene Haus liegt nur wenige Hundert Meter vom Grenzfluss Amu Darya entfernt und drin herrscht Hochbetrieb – weil die Geschäfte seit Monaten schlecht gehen. "Ich sitze seit 13 Tagen hier in Heiratan und warte auf eine Fuhre", erzählt der 47-jährige ...
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