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Coco Chanel – eine (Mode)-Ikone

  • Anna Eberle, Klasse 9c &

  • Fr, 19. Dezember 2014
    Schülertexte

Wie eine Designerin das Leben der Frauen revolutionierte.

Coco Chanel erfand – und trug – das  „Kleine Schwarze“.  | Foto: PR
Coco Chanel erfand – und trug – das „Kleine Schwarze“. Foto: PR

Für meinen Zischup-Artikel habe ich mich entschieden, eine Biografie über die Modeschöpferin Coco Chanel zu schreiben. Ich liebe es zu nähen und interessiere mich sehr für die Mode vergangener Zeiten, und so bin ich auf Chanel gestoßen. Ich habe viel über die Designerin gelesen.

Zu Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Frauen noch von einem strengen Modediktat malträtiert. Das hieß: umhüllt von meterweise Stoffmassen, in enge Korsetts geschnürt, den Kopf bedeckt von überdimensionalen Hüten. Darin bewegten sie sich wie Marionetten der Designer. Doch ab 1913 wurde dem durch eine zielstrebige, rebellische Frau ein jähes Ende gesetzt: Coco Chanel.

Sie wurde 1883 als Gabrielle Bonheur Chanel in armen Verhältnissen in Frankreich geboren und hatte eine harte Kindheit. Ihr Spitzname Coco stammte vermutlich aus der Zeit, als sie in einem Varieté als Sängerin arbeitete. Bald kam sie nach Paris, wo sie ein Hutatelier eröffnete. Ihre Hutkreationen zeichneten sich durch ungewohnte Schlichtheit und Modernität aus. Sie erfreuten sich rasch großer Beliebtheit. Mit der finanziellen Unterstützung eines Verehrers eröffnete Chanel 1910 ihr erstes Modehaus und 1913 eine Boutique. Letzteres ist das Gründungsdatum der Marke Chanel.

Nun ging es rasant aufwärts. Da die meisten Männer in den Krieg ziehen mussten, waren die Frauen plötzlich auf sich gestellt und hatten keine andere Wahl, als arbeiten zu gehen. Doch wie sollte man in einer Fabrik arbeiten, wenn man sich durch die Stoffmassen und Korsetts schlecht bewegen konnte? Andere Kleidung musste her. Da kamen die revolutionären Kreationen der Chanel gerade richtig. Sie nähte lockere, praktische Kleidung aus Baumwolljersey, einem damals mehr als ungewöhnlichen Material, welches davor nur für Männerunterbekleidung Verwendung fand. Ihre Modelle verzichteten weitgehend auf die bis dahin üppigen und übertriebenen Verzierungen. Diese Mode etablierte sich schnell in allen möglichen Gesellschaftsschichten. Chanel wurde zur Ikone, sie ließ sich ihre Haare zum Bubikopf abschneiden und trug sogar Hosen! 1921 kam das bis heute meistverkaufte Damenparfum, das Chanel No. 5, auf den Markt. Spätestens jetzt war sie weltberühmt.

Inzwischen hatten ihre Modelle eine beinahe skandalöse Länge erreicht, sie endeten nur noch knapp unter dem Knie. Und noch etwas hatte sich geändert: Die Hüte schrumpften von der Größe eines Rades auf den kleinen Hut mit schmaler Krempe, auch Glockenhut genannt. 1926 erfand sie das "Kleine Schwarze". Die modische, emanzipierte Dame der Goldenen Zwanziger trug kurze, lockere Kleider mit tiefsitzender Taille, dazu lange Perlenketten, den Glockenhut, Schuhe mit Absatz, die davor streng verpönte Schminke und kurze Haare. In der Abendmode konnte man Kleider mit Perlen, Fransen und Stickereien sowie Federn und glitzernden Kopfschmuck bewundern. Diese Mode passte perfekt zum neuen, wilden Tanzstil, der in den 20er-Jahren aufkam. Viele Frauen taten es Chanel gleich und fingen mutig an sich durchzusetzen. Endlich war es nichts Ungewöhnliches mehr, als Frau arbeiten zu gehen.

Coco Chanel setzte sich eigensinnig und rebellisch durch und war schon zu Lebzeiten eine Legende. Bis zu ihrem Tod am 10. Januar 1971 war sie in der Modebranche aktiv. Mich beeindruckt Chanel sehr, da sie entscheidend zur Emanzipation der Frau beigetragen hat, ich ihre Kreationen bewundere und sie eine starke Frau war.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 19. Dezember 2014: PDF-Version herunterladen

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