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"Da muss man ganz schön fit sein"

  • der Klasse 4a &

  • Fr, 05. Juli 2013
    Zisch-Texte

ZISCH-INTERVIEW mit Kommandant Claus Werner und Gruppenführer Thomas Breier von der Feuerwehr Grenzach.

Die interessierten Viertklässler bei der Feuerwehr in Grenzach.   | Foto: privat
Die interessierten Viertklässler bei der Feuerwehr in Grenzach. Foto: privat

Voller Neugier machte die Klasse 4a der Bärenfelsschule einen Lehrgang bei der Freiwilligen Feuerwehr in Grenzach. Die Klasse freute sich sehr, dass sie sogar den Kommandanten Claus Werner und den Gruppenführer Thomas Breier für ein einstündiges Interview gewinnen konnte. Außerdem gab es am Schluss ein abenteuerliches Erlebnis im "Kriechtunnel", der eigentlich gar kein Kriechtunnel ist, sondern ...

Zisch: Herr Breier, was muss man als Feuerwehrmann denn alles können?
Breier: Man muss Leben retten können, auch wenn kein Feuer im Spiel ist und natürlich Feuerlöschen können. Aber das lernt man alles nach und nach bei uns.
Zisch: Wie lange sind Sie schon bei der Feuerwehr?
Breier: Seit über 33 Jahren. Ich bin Gruppenführer.
Zisch: Herr Werner, ab wie vielen Jahren darf man denn in die Jugendfeuerwehr eintreten?
Werner: Je nach Feuerwehrsatzung darf man zwischen dem zehnten und zwölften Lebensjahr eintreten. Bei uns in Grenzach muss man zwölf Jahre alt sein. Wir denken, dass viele Kinder unter zwölf Jahren noch nicht reif genug für diese verantwortungsvolle Aufgabe sind.
Zisch: Dürfen auch Mädchen eintreten?
Werner: Ja klar.
Zisch: Herr Werner, Sie sind Feuerwehrkommandant. Wie wird man Kommandant?
Werner: Man macht über mehrere Jahre eine spezielle Ausbildung bei der Freiwilligen Feuerwehr, die mit einer Abschlussprüfung endet. Dann kann man sich um die Stelle als Kommandant bewerben. Die Feuerwehr wählt ihren Kommandanten übrigens selbst und die Gemeinde muss mit der Wahl einverstanden sein. Bei der Berufsfeuerwehr ist das anders.
Zisch: Herr Breier, ab wie vielen Jahren darf man zum ersten Mal an einem richtig großen Einsatz mitmachen?
Breier: Ab 18 Jahren.
Zisch: Seit wann gibt es die Grenzacher Feuerwehr?
Breier: Uns gibt es seit 1873.
Zisch: Herr Breier, wie viele Einsätze hat die Freiwillige Feuerwehr in einem Jahr?
Breier: Etwa 50 bis 100 Einsätze. Jeden einzelnen Einsatz tragen wir in unserem Alarmordner ein.
Zisch: Aus wie vielen Feuerwehrleuten besteht die Grenzach-Wyhlener Feuerwehr eigentlich?
Breier: Wir haben 55 Feuerwehrmänner oder -frauen, die Einsätze machen.
Zisch: Wie halten sich Feuerwehrleute fit?
Breier: Wir haben Trainingsräume mit Fitnessgeräten und zum Beispiel ein Fahrradergometer und eine Atemschutzübungsstrecke.
Zisch: Was bedeutet Atemschutzübungsstrecke?
Breier: Das ist ein Übungsparcours oder genauer gesagt: eine verdunkelte Orientierungsstrecke, ähnlich einem Labyrinth, das alle Feuerwehrmänner im Jahr einmal durchlaufen müssen. Es ist in Grenzach etwa 64 Meter lang und im Schnitt etwa 1,20 Meter breit. Dabei müssen die schwere Schutzkleidung und die Atemschutzmaske getragen werden. Das kann bedeuten, dass man etwa 22 Kilo mit sich durch den Übungskanal schleppen muss. Das ist sehr anstrengend. Da muss man körperlich ganz schön fit sein. Es handelt sich hierbei um eine sogenannte "Belastungsgewöhnungsübung".
Zisch: Das klingt ja interessant! Wäre es möglich, dass wir diese Strecke einmal sehen dürften?
Werner: Ja, dann kommt mal mit ...

Alle Kinder gehen in den Keller und durchlaufen die Übungsstrecke mit großem Spaß. "Uuuuups" da liegt ja eine Puppe. Die Kinder erfahren, dass zu Übungszwecken sogar oft eine Puppe versteckt wird, die dann gefunden werden muss. Hättet Ihr das gedacht?

Zisch: Herr Werner, wie schnell muss ein Feuerwehrauto am Unfallort sein?
Werner: Die Vorgabe ist, dass das erste Fahrzeug innerhalb von sechs bis zehn Minuten am Einsatzort sein muss. Es kann schon mal 17 Minuten dauern, bis das erste Wasser fließt. Wir müssen im Straßenverkehr auch gut und schnell durchkommen, das heißt: So schnell wie möglich und ohne andere zu gefährden.
Zisch: Wie lange sind die Wasserschläuche, Herr Breier?
Breier: Fünf bis 35 Meter lang.
Zisch: Wie viel kostet ein großes Feuerwehrauto?
Breier: Das Teuerste kann bis zu 450 000 Euro kosten.
Zisch: Sehr geehrter Herr Breier und Herr Werner, danke für das Interview. Besonders das Erlebnis im "Kriechtunnel", beziehungsweise auf der Atemschutzübungsstrecke werden wir so schnell nicht vergessen; das hat riesigen Spaß gemacht.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 05. Juli 2013: PDF-Version herunterladen

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