Explosion
Augenzeuge aus Beirut: "Da war kein Entkommen, die Zerstörung war überall"

Um sie herum Verletzte und Tote, ihre Wohnungen und Büros zerstört. Sechs Bewohner Beiruts erzählen von den Folgen der Explosion, von großer Hilfsbereitschaft und von Behördenversagen.
Schwere Explosionen haben Teile der libanesischen Hauptstadt Beirut dem Erdboden gleichgemacht – zurück blieben geschockte Menschen. Sie berichten aber auch von großer Hilfsbereitschaft in der Stadt, viele sind wütend über das offensichtliche Versagen der Behörden, welches das Inferno möglich machte. Mit sechs von ihnen haben wir per Videochat gesprochen.
Saleem Zein (24), Lehrer
Vor einigen Tagen habe ich mir ein Airbnb-Apartment in dem Szeneviertel Mar Mikhael gemietet, da ich mich mit Covid-19 infiziert habe und meine Familie, mit der ich zusammenlebe, nicht anstecken wollte. Ich lag am Dienstagabend im Bett, als ich plötzlich merkwürdige Geräusche wahrnahm. Wie ein Flugzeug, das immer näher und näher kommt. Irgendwann war dieses Geräusch nicht mehr auszuhalten, das vermeintliche Flugzeug musste sich direkt vor meinem Haus befinden. Als ich meinen Balkon betrat, um nachzuvollziehen, was es mit diesem ohrenbetäubenden Krach auf sich hatte, höre ich den ersten Knall. Ich erschrak so sehr, dass ich wieder zurück in die Wohnung lief.
"Wir rannten alle barfuß und halb nackt hinunter auf die Straße. Viele bluteten. Die Szene war einfach nur surreal." Im selben Moment explodiert plötzlich das ganze Apartment und alle fünf Wohnungen auf meiner Etage. Da waren keine Wände mehr, die die Wohnungen voneinander trennten. Alles brach zusammen. Wir rannten alle barfuß und halb nackt ...
Saleem Zein (24), Lehrer
Vor einigen Tagen habe ich mir ein Airbnb-Apartment in dem Szeneviertel Mar Mikhael gemietet, da ich mich mit Covid-19 infiziert habe und meine Familie, mit der ich zusammenlebe, nicht anstecken wollte. Ich lag am Dienstagabend im Bett, als ich plötzlich merkwürdige Geräusche wahrnahm. Wie ein Flugzeug, das immer näher und näher kommt. Irgendwann war dieses Geräusch nicht mehr auszuhalten, das vermeintliche Flugzeug musste sich direkt vor meinem Haus befinden. Als ich meinen Balkon betrat, um nachzuvollziehen, was es mit diesem ohrenbetäubenden Krach auf sich hatte, höre ich den ersten Knall. Ich erschrak so sehr, dass ich wieder zurück in die Wohnung lief.
"Wir rannten alle barfuß und halb nackt hinunter auf die Straße. Viele bluteten. Die Szene war einfach nur surreal." Im selben Moment explodiert plötzlich das ganze Apartment und alle fünf Wohnungen auf meiner Etage. Da waren keine Wände mehr, die die Wohnungen voneinander trennten. Alles brach zusammen. Wir rannten alle barfuß und halb nackt ...