Account/Login

"Dabei kann ich den Alltag vergessen"

  • Erik Kiefer und Lena Wörner, Klasse 4a, Staufenschule (Durbach)

  • Fr, 30. November 2018
    Zisch-Texte

ZISCH-INTERVIEW mit dem Imker Michael Wörner, der sich in seiner Freizeit um sechs Bienenvölker kümmert.

Imker Michael Wörner schaut nach seinen Bienen.   | Foto: Privat
Imker Michael Wörner schaut nach seinen Bienen. Foto: Privat

Die beiden Zisch-Reporter Lena Wörner und Erik Kiefer aus der Klasse 4a der Staufenbergschule in Durbach haben Lenas Vater Michael Wörner interviewt. Er ist Imker.

Zisch: Woraus besteht ein Bienenstock?
Wörner: Aus einer Königin, Arbeiterbienen und männlichen Bienen, den Drohnen. Die arbeiten aber nicht.
Zisch: Wie viele Bienenarten gibt es?
Wörner: Oh je, genau kann ich das nicht sagen. Mit den Wildbienen gibt es sicher über hundert verschiedene Arten. Ich habe eine Bienenart, die Canica heißt.
Zisch: Wie lang kann eine Biene leben?
Wörner: Die Sommerbiene lebt etwa sechs Wochen, die Winterbiene rund vier bis fünf Monate. Die Königin wird in der Regel vier Jahre alt.
Zisch: Wie viele Bienenvölker haben Sie?
Wörner: Ich habe sechs Völker. Je Volk sind es eine bis 1,5 Millionen Bienen im Sommer.
Zisch: Welche Gefahren gibt es für die Bienen?
Wörner: Wenn sie unterwegs sind, können sie von einem Gewitter überrascht werden. Auch der Verkehr auf der Straße ist gefährlich. Die größte Gefahr ist allerdings eine Milbe, die die Bienen schwächt und krank macht.
Zisch: Wie groß kann eine Bienenkönigin werden?
Wörner: Eine Bienenkönigin ist etwa zweieinhalb Zentimeter lang. Sie ist damit größer als alle anderen.
Zisch: Was für Feinde haben die Bienen?
Wörner: Es sind vor allem die Milben. Aber auch die Hornissen, die auch Bienen fressen. Im Winter könnte es auch Mäuse geben, die in den Bienenstock klettern und Durcheinander anrichten.
Zisch: Wie wird aus den Pollen Honig gemacht?
Wörner: Aus den Pollen wird kein Honig gemacht. Die Pollen sind die Nahrung für Bienen. Es gibt den Honigtau von den Bäumen oder den Honig der Läuse. Die Bienen sammeln diesen Honig ab und befüllen damit die Bienenwaben.
Zisch: Warum gibt es manchmal zwei Bienenköniginnen?
Wörner: In jedem Stock wird nur eine Königin akzeptiert. Manchmal, wenn es zu viele Bienen im Stock gibt, zieht sich das Volk eine neue Bienenkönigin nach. Wenn die neue Königin geschlüpft ist, verlässt die alte Königin mit einem Teil des Volkes den Stock und sucht sich ein neues Zuhause.
Zisch: Warum gibt es keinen Bienenkönig?
Wörner: Weil die Männer keinen Nachwuchs bekommen. Die Königin ist für den gesamten Nachwuchs im Stock zuständig. Deswegen ist sie die Herrin.
Zisch: Wieso macht es Ihnen Spaß, Bienen zu besitzen?
Wörner: Da gibt es mehrere Gründe. Ich mag den Honig, der schmeckt und gesund ist. Außerdem brauchen wir die Bienen zur Bestäubung der Pflanzen und Bäume. Außerdem ist die Arbeit mit den Bienen beruhigend, da kann ich den Alltag vergessen.
Zisch: Wie können Sie Bienenmann und Bienenfrau unterscheiden?
Wörner: Die männlichen Bienen sind etwas dicker und länger als die weiblichen.
Zisch: Wie kriegt man den Honig aus den Waben?
Wörner: Man kann ein Stück Wabe wie ein Kaugummi kauen, dann ist die Wabe aber kaputt. Ansonsten wird die Wabe in einer Zentrifuge geschleudert und der Honig läuft in einen Eimer.
Zisch: Was essen Bienen im Winter, wenn es keine Blüten gibt?
Wörner: Die Bienen sammeln den Honig eigentlich für sich selbst, es ist ihr Wintervorrat. Wir klauen ihnen den Honig, geben ihnen dafür aber entweder Zuckerwasser oder Zuckersirup, von dem sie im Winter leben können.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 30. November 2018: PDF-Version herunterladen

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel