"Spannende Blicke in andere Fächer"
DREI FRAGEN AN Jessica Faad zur Langen Nacht der Universität.
FREIBURG. Wenn hunderte Studierende um drei Uhr morgens mit Pizza und Bier in der Hand im Audimax sitzen und gespannt lauschen, ist ein außergewöhnliches Bildungsformat am Laufen: die Lange Nacht der Uni. Claudia Förster Ribet hat mit Jessica Faad gesprochen, die das Event mitorganisiert.
Faad: Von Donnerstag auf Freitag gibt es im Audimax die ganze Nacht lang spannende Vorträge von Freiburger Professoren, jede Stunde einen. Wir haben versucht, möglichst viele Fachbereiche abzudecken: Mit dabei sind diesmal zum Beispiel Geschichte, Informatik, Germanistik und Mathe. Zwischendrin treten die Bands "Qult" und "Explain the universe" auf. Damit alle wach bleiben, verkaufen die Fachschaften Kaffee, Glühwein, Bier und Wein. Snacks werden von den Fachschaften und studentischen Initiativen verkauft. Parallel dazu dürfen sich diese Gruppen auch inhaltlich vorstellen. Gerade am Anfang des neuen Studienjahrs ist das eine gute Gelegenheit mitzubekommen, was an der Uni außer Forschung und Lehre los ist.
BZ: In den letzten Jahren saßen viele Studierende tatsächlich bis 4 Uhr morgens im Hörsaal. Warum sollte man für die Lange Nacht auf seinen Schlaf verzichten?
Faad: Ganz einfach: Weil man einen Blick über den Tellerrand werfen und ungezwungen spannende Einblicke in andere Fachbereiche bekommen kann. Übrigens nicht nur als Studierender, eingeladen sind natürlich alle Freiburger. Vielleicht überrascht man sich ja selbst mit neuen Interessensgebieten. Wir Organisatoren haben bei der Planung viel Wert auf Vielfalt gelegt. Wir alle haben die Aktion zum ersten Mal geplant und erinnern uns noch gut an unsere eigenen Erfahrungen und Wünsche als Besucher, die wir intensiv einbezogen haben. Das ganze Programm ist sozusagen ausgewählt von Studierenden für Studierende. Genau dieser Aspekt wird sehr geschätzt, deshalb rechnen wir wie in den letzten Jahren mit bis zu tausend Besuchern. Damit jeder einen Platz findet, gibt es zum ersten Mal einen Livestream im Raum 2004, von dem aus man die Acts trotz womöglich überfülltem Audimax miterleben kann.
BZ: Auf was freuen Sie sich am meisten?
Faad: Auf die Bands und auf den Philosophievortrag: Der Titel "Friedrich Nietzsche – Prototyp des philosophischen Außenseiters" macht mich neugierig. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass ein Einblick in mathematische Forschung oder der Vortrag über Comedy spannend werden. Ungewöhnlich ist für mich dieses Jahr natürlich, die Nacht aus Sicht der Organisatoren zu erleben. Jetzt weiß ich nämlich, wie viel Arbeit und Engagement dahinterstecken.
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