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Waldhaus Bier

Das deutsche Reinheitsgebot – Warum gutes Bier so wenig braucht

  • Mi, 19. September 2018, 11:21 Uhr

Anzeige Es ist eigentlich ganz simpel, das deutsche Reinheitsgebot für Bier: Außer Hefe, Hopfen, Malz und Wasser darf nichts hinein. Aber warum? Dieter Schmid von der Waldhaus Brauerei im Schwarzwald erklärt es.

Die Braukessel in Waldhaus sind noch a...htem Kupfer, wie schon vor 100 Jahren.  | Foto: Privatbrauerei Waldhaus
Die Braukessel in Waldhaus sind noch aus echtem Kupfer, wie schon vor 100 Jahren. Foto: Privatbrauerei Waldhaus
"Ganz besonders wollen wir, dass forthin allenthalben in unseren Städten, Märkten und auf dem Lande zu keinem Bier mehr Stücke als allein Gerste, Hopfen und Wasser verwendet und gebraucht werden sollen." So heißt es in einer Landesordnung Bayerns aus dem Jahre 1516, auf die das heutige deutsche Reinheitsgebot für Bier zurückgeht. "Hopfen, Malz, Wasser und Hefe – das ist alles, was ein gutes Bier braucht" sagt auch Dieter Schmid, Braumeister und Inhaber der Familienbrauerei Waldhaus im Hochschwarzwald.

Eine Hungersnot war schuld, dass den Bierherstellern im Mittelalter nur die Gerste zum Brauen erlaubt war. Weizen und Roggen wurden zum Brotbacken gebraucht, also blieb nur die Gerste um daraus Malz zu machen. Das ist bis heute so geblieben, mit Ausnahme des Hefeweizens. Bei dem kommt – der Name verrät es – Weizenmalz in den Braukessel.

Auch auf den Hopfen wird in Waldhaus besonderer Wert gelegt. "Durch ständige Verkostungen und Laboruntersuchungen, wissen wir, dass Naturhopfendolden für den Geschmack unserer Biere wesentlich besser sind als Hopfenextrakt oder Hopfenpellets. Deshalb gibt es für uns dazu auch keine Alternative" erklärt Dieter Schmid. Nur insgesamt 2% aller deutschen Brauereien verwenden Naturhopfen. Waldhaus ist eine von ihnen.

Obwohl man im Mittelalter vergleichsweise wenig über die Hefe wusste, gab es schon einen Hefner, der die Bierhefe in den Braupausen betreute. Mehr als 140 verschiedene Hefestämme mit ganz eigenen Gäreigenschaften und Geschmäckern werden an der Hefebank im Forschungszentrum Weihenstephan kultiviert und gepflegt. Vor mehr als 25 Jahren wählte die Waldhaus Brauerei einen eigenen Hefestamm aus dieser Auswahl aus. Seither wird er in der eigenen Brauerei selbst gezüchtet.

Und auch beim Wasser gilt in Waldhaus die Devise "alles aus eigener Hand". Fünf eigene Quellen stehen der Traditionsbrauerei aus dem Hochschwarzwald zur Verfügung. Dabei spielt das Urgestein des Schwarzwaldes mit Gneis und Granit eine große Rolle. Der Kalkgehalt des Wassers ist sehr niedrig und die Brauerei achtet zudem drauf, dass im Einzugsgebiet der Quellen ausschließlich Wiesenwirtschaft betrieben wird. So kann sichergestellt werden, dass am Ende keine Düngestoffe im Brauwasser landen.

Malz, Hopfen, Hefe und Wasser. Ist das wirklich alles, was ein gutes Bier braucht? Dieter Schmid bejaht diese Frage. Denn nur mit diesen vier Zutaten gibt es unendliche Variationsmöglichkeiten in der Herstellung und Verarbeitung. Grundsätzlich nimmt sich die Familienbrauerei Waldhaus ein bisschen mehr Zeit für die Reifung als viele andere Brauereien und achtet außerdem ganz besonders auf die hohe Qualität der einzelnen Rohstoffe. So entsteht ein Bier, auf das jeder stolz sein kann.
Auf www.waldhaus-bier.com gibt es viele weitere Informationen zur Privatbrauerei Waldhaus und ihrer breiten Produktpalette.

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