Ebola hat vor drei Jahren in Westafrika gewütet, jetzt sterben durch den Erreger im Kongo wieder Hunderte Menschen – auch weil die Sicherheitslage schlecht ist.
Dafür, dass vor seinen Augen soeben ein Kind starb, ist Christian Kleine überraschend gefasst. "Ich habe schon so viele Menschen sterben gesehen", sagt der Arzt aus Würzburg, der sich gegenwärtig zu seinem dritten Seucheneinsatz in Afrika aufhält: "Ich kann nicht jedes Mal die Fassung verlieren."
Die emotionale Distanz des 42-jährigen Epidemiologen hängt womöglich auch mit dem Umstand zusammen, dass er von dem sterbenden Jungen durch eine zwei Meter breite Barriere getrennt war: Das ist der Abstand, der in der Aufnahme des provisorischen medizinischen Zentrums am Rand der nordostkongolesischen Stadt Beni vorgeschrieben ist. Denn Nähe kann in den Zeiten von Ebola tödlich sein.
Jetzt liegt der Junge, in ...