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Forschungsprojekt zu Amokläufen an Schulen

Das Warum verstehen lernen

Laurenz Haas

Von Laurenz Haas

Do, 21. März 2013 um 09:44 Uhr

Neues für Schüler

Ein groß angelegtes Forschungsprojekt in Deutschland soll verschiedenste Amokläufe miteinander vergleichen und erstmals genau untersuchen. Vorhersage, Vorbeugung und Schutz sollen dadurch verbessert werden.

Menschen gedenken an die Opfer des Amoklaufs in Winnenden 2009   | Foto: DPA
Menschen gedenken an die Opfer des Amoklaufs in Winnenden 2009 Foto: DPA
Ob Erfurt, Coburg, Emsdetten,Winnenden, oder Ansbach, die Liste von Amokläufen ist lang. Etwa elf sogenannte Schoolshootings hat es seit 1999 in Deutschland gegeben. In einem weltweit und in dieser Größe einzigartigen Projekt versuchen deshalb nun deutsche Forscher, Amokläufe an Schulen zu untersuchen und die Lehrer, Schüler und Schülerinnen besser zu schützen.

An dem Projekt "Target" ("Tat- und Fallanalysen hochexpressiver zielgerichteter Gewalt"), arbeiten drei Jahre lang ein Verbund von Wissenschaftlern, vier deutsche Universitäten, die Deutsche Hochschule der Polizei und das Institut Psychologie und Bedrohungsmanagement Darmstadt. Dazu zahlreiche Psychologen, Kriminologen und Pädagogen.

Erstmals werden verschiedene Amokläufe miteinander verglichen, um so Gemeinsamkeiten, Vorgehensweise und mögliche Hintergründe der Täter gegenüber zu stellen. Mobbing, schlechte Noten oder Ärger mit Lehrern sind einige Gründe, die zu Amokläufen führen können.

Mit in die Studie einfließen soll ein Projekt der Freien Universität Berlin, dass sie in den letzten drei Jahren in Berlin, Brandenburg und Baden-Württemberg betrieben hat. Dabei wurden an knapp 110 Schulen für das Projekt "Netwass" (Network against School Shootings – Netzwerk gegen Schul-Amokläufe) insgesamt 5000 Lehrer, Erzieher und Schulsozialarbeiter geschult, um Krisensituationen bei Schülern frühzeitig zu erkennen und sich rechtzeitig um betroffene Schüler zu kümmern.

Erste Erfolge gab es auch schon. An den knapp 100 Schulen wurden während der Testphase insgesamt 240 Vorfälle gemeldet. In den meisten Fällen handelte es sich dabei um Mobbing an Schülern oder Schülerinnen. Dank der Schulung der Lehrer, hätten diese die betroffenen Schüler auffangen können.

Ressort: Neues für Schüler

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