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Zischup-Interview

"Dem Wunder des Lebens begegnen"

  • Saskia Fischer, Klasse 8c, Max-Planck-Realschule & Bad Krozingen

  • Mi, 12. April 2017, 17:45 Uhr
    Schülertexte

Nicola Gerspach kommt aus Denzlingen und arbeitet am Freiburger Universitätsklinikum als Hebamme. Im Gespräch mit Saskia Fischer, Schülerin der Klasse 8c der Max-Planck-Realschule in Bad Krozingen, erzählt sie aus ihrem Berufsalltag.

Hebammen begleiten Mütter vor, während und nach der Geburt.   | Foto: dpa
Hebammen begleiten Mütter vor, während und nach der Geburt. Foto: dpa
Zischup: Warum wollten Sie unbedingt Hebamme werden?
Gerspach: Ich wollte unbedingt Hebamme werden, weil meine Patentante Frauenärztin in der Schweiz war und dort eine eigene Praxis hatte, in der sie Geburten gemacht hat. Sie hat mir immer viel über ihre Arbeit erzählt. Dadurch wollte ich dann auch was mit Menschen machen.
Zischup: Wann stand für Sie fest, dass Sie Hebamme werden wollen?
Gerspach: Die Entscheidung habe ich 2009 getroffen. Da war ich fünfzehn Jahre alt.
Zischup: Wie lange sind Sie schon Hebamme?
Gerspach: Ausgelernt bin ich seit April 2016.
Zischup: Wie viele Geburten haben Sie schon begleitet?
Gerspach: Ich habe bisher schon circa 150 normale Geburten begleitet und circa 100 Kaiserschnitte.
Zischup: Welchen Schulabschluss braucht man, um Hebamme zu werden?
Gerspach: Man braucht eine Fachschulreife, Abitur oder eine andere gleichwertige, abgeschlossene Schulbildung.
Zischup: Wie sieht die Ausbildung einer Hebamme aus?
Gerspach: Die Ausbildung einer Hebamme geht drei Jahre, in denen man mehrere Wochen in der Schule oder in der Praxis ist. In der Schule hat man andere Fächer als normal belegen, zum Beispiel Geburtshilfe, Krankheitslehre, Kinderkrankenpflege. In der Praxis kann man in den Kreißsaal oder auf die Wochenbettstation. Man darf auch ein paar Wochen mit einer freiberuflichen Hebamme mitgehen.

Zischup: Was gehört zu dem Aufgabenfeld einer Hebamme?
Gerspach: Zu meinen Aufgaben als Hebamme gehören die Betreuung beim Kinderwunsch, die Versorgung in der Schwangerschaft, außerdem noch die Betreuung und Leitung der Geburt sowie die Betreuung im Wochenbett. Die Stillzeit bis zu einem Jahr gehört natürlich auch noch dazu, das Schlimmste ist die Betreuung bei Tod oder Fehlgeburten.
Zischup: Wie stellen Sie sich Ihre Zukunft als Hebamme vor?
Gerspach: Zurzeit arbeite ich auf der Wochenbettstation und jetzt fange ich gerade an freiberuflich zu arbeiten. Vor- und Nachsorge möchte ich betreuen, irgendwann möchte ich dann auch in den Kreissaal gehen.
Zischup: Was lieben Sie an Ihrer Arbeit als Hebamme und was nicht?
Gerspach: Ich liebe an meiner Arbeit, jeden Tag dem Wunder des Lebens begegnen zu dürfen. Ich mag nicht, wenn Menschen undankbar und unzufrieden sind.

Zischup: Wie sieht eine normale Arbeitswoche aus?
Gerspach: Im Krankenhaus arbeite ich Schichtdienst, das heißt, ich habe Frühschicht, Spätschicht und Nachtschicht, das kann täglich wechseln. Nur Nachtschichten sind immer mehrere am Stück. Danach habe ich dann auch mehrere Tage frei. Ein normaler Arbeitstag sieht bei mir so aus:
Ich gehe zur Arbeit, ziehe mich um. Dann gehe ich hoch auf die Station und bekomme dann eine Übergabe von der Kollegin von dem vorigen Dienst. Danach mache ich einen Rundgang zu allen Patienten und arbeite dann meine Aufgaben ab. Zwischendurch dokumentiere ich alles im PC, und am Ende meiner Schicht übergebe ich an die nächste Kollegin.

Ressort: Schülertexte

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