In einer Nacht-und-Nebel-Aktion bereitete Gerhard Schröder eine seiner schwersten Entscheidungen vor: die Übergabe des Parteivorsitzes an Franz Müntefering.
Es gibt kein Zögern, keine Vorrede. Ohne Umschweife kommt Gerhard Schröder im Saal der Bundespressekonferenz zur Sache. "Ich habe für Morgen den SPD-Vorstand einberufen", beginnt Schröder seine Erklärung. Was er zu sagen hat, liest er mit ruhiger, fester Stimme vom Blatt ab. Sechs Minuten benötigt Schröder, um zu begründen, weshalb die SPD einen neuen Vorsitzenden bekommen soll.
Wie schwer dem Kanzler dieser Tag fällt, ist nicht an seinen Worten abzulesen. Der SPD-Chef spricht vom ...