Der lange Weg zu einem neuen Leben
Im "Freundeskreis für alkoholabhängige Menschen" sind Menschen mit Alkoholproblemen füreinander da und geben sich Kraft.
WEINGARTEN. Es war die Hölle – und es ging über viele Jahre lang: Bis Armin Schilling (53), Wolfgang Rossak (69) und Sonja Steiert (69) es schafften, sich ihre Alkoholsucht einzugestehen, ist viel passiert. Umso beeindruckender ist, wie offen und reflektiert sie jetzt mit ihrer Krankheit umgehen. Sie tun das auch deswegen, weil sie wollen, dass andere Mut fassen, ihre Probleme anzugehen – und nicht mehr davor zu flüchten. Im Freundeskreis für alkoholabhängige Menschen sind sie Woche für Woche für andere da. Und natürlich bleiben dort alle außer ihnen anonym.
Ein paar Minuten vor 20 Uhr kommt eine ältere Frau ins Mehrgenerationenhaus EBW: Sie fängt an zu weinen, als sie Armin und Silvia Schilling (60), Wolfgang Rossak und Sonja Steiert sieht. "Ich habe heute wieder getrunken, ich schäme mich so", sagt sie, kommt näher und wird von den anderen tröstend in den Arm genommen. "Bitte seid mir nicht böse", fleht sie – obwohl alle ihr ...