Blütenweiße Weste, guter Zuhörer, einer aus dem Volk - so präsentiert sich Manfred Weber, CSU-Politiker und Spitzenkandidat der EVP bei der Europawahl. Ein Porträt.
Kürzlich in einem Brüsseler Café-Cabaret: Auf der Bühne steht ein deutscher Journalist in Lederhosen, eine schwarze Haartolle auf den kahlen Kopf geklebt. In stark bayerisch gefärbtem Englisch unterhält sich der Hobby-Kabarettist mit "Tscho Kloht" (Juncker), stammelt vom "Projekt Europa", von "Angela" und "Interrail". Das überwiegend britische Publikum aus dem EU-Umfeld tobt – jeder im Saal weiß, dass hier der deutsche CSU-Politiker und Spitzenkandidat der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber, auf die Schippe genommen wird.
Zugewandtes Lächeln, blütenweißes Hemd
Die Firma, die dafür bezahlt wird, den 46-jährigen Niederbayern als Frontmann der EVP und künftigen EU-Kommissionspräsidenten in Europa bekannt zu machen, zeichnet natürlich ein anderes Bild. Sie hat sich für das Saubermann-Image entschieden. Deshalb steckt sie den stets respektvoll und höflich auftretenden Mann mit ...