Ein göttlicher Ort: Der Gotthard ist mehr als ein Alpenübergang, ein Pass, ein Tunnel – er ist ein Symbol, um das sich Mythen ranken. Wie zum Beispiel die Geschichte der Teuflsbrücke – oder die mit Hitler.
An der äußeren Erscheinung des Ortes kann es nicht liegen, dass dieser Übergang der Pass aller Pässe in den Alpen ist: kein grandioses Naturspektakel, kein unvergleichliches Panorama, kein atemberaubender Ausblick. Hier herrscht Durchschnitt. Eine Straße 2091 Meter über dem Meeresspiegel, ein kleiner See, das Hospiz ein klassischer Bruchsteinbau, aber weit und breit kein Matterhorn und keine Eiger-Nordwand. Doch wer erkennt schon Winterhorn, Pizzo Centrale, Rotondo, Lucendro? Und die Straße, die hier heraufführt, ist vor allem eins: nützlich.
Und doch gibt es keinen Alpenübergang, der so sagenumwoben, so mit Mythen behaftet ist. Goethe und Schiller haben den Ruhm gemehrt, der Schweizer General Guisan steuerte eine moderne Legende bei, Ingenieure basteln an seiner Einmaligkeit. Der Gotthard ist kein Berg, den man besteigen kann, sondern eine ...