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Zisch-Schreibwettbewerb Herbst 2021

Der Tag an dem eine Sahnetorte aus dem Fenster flog

  • Do, 18. November 2021, 10:05 Uhr
    Schreibwettbewerb

Von Mia Marlen Junker, Klasse 4, Hubert-Burda-Grundschule Fessenbach, Offenburg

  | Foto: Ferdinando Terelle
Foto: Ferdinando Terelle
An einem sonnigen Herbstmorgen lag Maja gelangweilt auf ihrem Bett und sah dem Baum im Garten dabei zu , wie er seine Blätter auf den Boden schweben ließ. Vor ihr lag aufgeschlagen ein Buch über Piraten. Eigentlich hätte sie für eine Arbeit in Sachkunde lernen sollen, aber irgendwie hatte sie keine Lust. Sie spürte, dass draußen etwas auf sie wartete. Nachdenklich klappte sie das Buch zu und schwang sich aus dem Bett. Es war noch relativ früh, denn Majas Eltern waren noch nicht aufgestanden. Sie blieb vor der Tür ihrer Schwester Anne stehen. Plötzlich zuckte sie zusammen . " Ach du Schreck", murmelte sie leise, "morgen hat doch Papa Geburtstag!" In Majas Familie war es sozusagen Tradition, dass am Geburtstag eine große Sahnetorte auf dem Tisch stand . Und dieses Mal wollte Maja den Kuchen backen. Aber wie bloß ? Schließlich würden Mama und Papa bald aufstehen! Grübelnd ließ sie sich auf einen Stuhl plumpsen. Auf einmal ging ihr ein Licht auf. Leise huschte sie in ihr Zimmer und öffnete das Fenster. "Mal sehen, ob Peter schon wach ist !", murmelte sie verschwörerisch und aktivierte die Schnurpost. Aber zuerst schrieb sie einen Brief an Peter in dem stand: Hey Peter, hast Du Zeit ? Muss für Papa eine Torte backen. Hilfst Du mir ? Liebe Grüße, Maja.

Zufrieden steckte sie den Zettel in das Körbchen das an der Schnur baumelte und zog an der Schnur. Langsam bewegte sich das Körbchen auf das Haus gegenüber zu, denn dort wohnte Peter. Peter war Majas bester Freund . Er war ein ganzes Jahr älter als sie und träumte davon Journalist zu werden. Anne lief bestens gelaunt in die Küche . Sie öffnete eine Tür über dem Herd und nahm Mehl, Backpulver, Zucker und Puderzucker heraus. Die Zutaten stopfte sie in eine große Umhängetasche . Auf der Tasche waren überall kleine Astronauten und Raumschiffe abgebildet. Die hatte ihre kleine Schwester einmal bekommen, als sie ein Raumschiffmuseum besucht hatten. "Am besten ich hinterlasse Mama und Papa eine Nachricht", meinte Maja zu sich selbst. Eilig kritzelte sie etwas auf einen kleinen Notizzettel und rannte in den Flur um sich ihre Jacke vom Haken zu holen. Schnell zog sie die Haustür hinter sich zu. Eilig begann sie zu rennen. Schnaufend blieb
sie vor Peters Tür stehen und drückte den Klingelknopf. Ding! Dong! Es dauerte eine Weile bis er öffnete . "Was gibts ?", brummte er verschlafen. "Hast du meine Post nicht gesehen ?", stöhnte Maja. "Nö", antwortete Peter. Maja verdrehte die Augen. Typisch Peter, dachte sie. "Also was gibt es jetzt ?", bohrte Peter weiter und ließ sich auf das Sofa sinken. Maja holte tief Luft: "Hilfst du mir eine Torte für Papa zu backen? Er hat morgen Geburtstag." Bittend sah sie ihn an. Peter seufzte: "Na gut ich helfe Dir." Maja lächelte. "Wir brauchen aber noch Butter, Eier, Milch und Sahne" wandte sie ein. Peter winkte ab "haben wir alles da! Warte, ich hole schnell die Rührschüssel." Er flitzte in die Küche. Peter lebte zusammen mit seinem Bruder Lukas , seiner Mutter Edith und seinem Vater Hermann in einer Doppelhaushälfte am Platz der Verfassungsfreunde.

Plötzlich hörte Maja aus der Küche ein lautes Poltern und ging hinein. Sie musste lachen, als sie sah was passiert war. Peters Kopf lag eingegraben unter Töpfen und Schüsseln, sein Hinterteil ragte noch heraus. Maja packte ihn am Arm und zog. Langsam kam Peters Kopf zum Vorschein. "Wolltest du es wie Michel aus Lönneberga und der Suppenschüssel machen?", scherzte sie und fing an die Töpfe und Schüsseln wieder ordentlich in den Schrank zustellen. "Schau mal, was ich gefunden habe!" Triumphierend hielt sie die Rührschüssel hoch. Endlich konnte es losgehen! Sie mixten und backten den Teig für die Kuchenböden, schlugen Sahne , schichteten die Torte mit der Sahne und verzierten sie . Mensch war das eine Arbeit! " Fertig!", riefen sie nach einer ganzen Weile und klatschten sich ab. Maja betrachtet den Kuchen von allen Seiten. Schön war die Torte geworden und groß vor allen Dingen! "Da wird sich Dein Papa aber freuen!", meinte Peter. Maja nickte. " Jetzt müssen wir sie nur noch ein wenig kühl stellen, aber für den Kühlschrank ist sie zu hoch ." " Ich frage später meine Mutter", sagte Peter " wir stellen sie erstmal ans offene Fenster". "Prima", sagte Maja, nahm vorsichtig die Platte mit dem Kuchen und ging vorsichtig in Richtung Fenster.

Plötzlich kam sie ins stolpern und das Unheil nahm seinen Lauf.Sie fiel der Länge nach hin! Der Kuchen rutschte ihr dabei aus den Händen und flog in hohem Bogen aus dem Fenster. Schnell richtete sie sich auf und schaute ihm hinterher. Erschrocken schnappte sie nach Luft. Die Torte flog genau auf Peters Vater zu, der gerade Blätter zusammenkehrte. " ACHTUNG!", schrie sie, doch zu spät. Mit einem lauten Platsch landete die Torte auf dem Kopf von Hermann. Der ließ erschrocken die Harke fallen und torkelte zurück. "Hilfe ich kann nichts sehen!", rief er verzweifelt, denn auch die Gläser seiner Brille waren voll mit Sahne. Maja musste sich sich krampfhaft das Lachen verkneifen. Doch schließlich musste sie doch losprusten. Plötzlich erschien Peter neben ihr. "Oh nein Papa!" Er raufte sich die Haare. Hermann wischte sich die Sahne von der Brille .Er sah aus, als ob er schimpfen wollte doch stattdessen seufzte er: " Kommt mal runter". Maja und Peter gehorchten. Als sie in den Garten kamen zuckten die beiden zusammen. Auf dem Rasen war überall Sahne und auch Hermanns Haare und sein Hemd waren voll damit . Hermann deutet mit strengem Blick auf das Chaos. "Ihr macht das jetzt bitte sauber !" " Und Papas Geburtstagstorte ?", wandte Maja kleinlaut ein. " Ich kaufe eine beim Bäcker für ihn" meinte Peters Vater in mildem Tonfall. Maja sah ihn dankbar an , denn nochmal würden sie das ganze nicht mehr schaffen heute. "Komm", rief Peter und lief zum Gartenschuppen. Maja grinste und flitzte ihm hinterher.
Da hatten sie ein ganz schönes Stück Arbeit vor sich! Ob sie das schaffen würden? Mal sehen . Das war ja mal ein komisches Erlebnis von dem sie ihren Freunden noch lange erzählen können.

Ressort: Schreibwettbewerb

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