Fußball
Der Weg des Fußball-Verbandsligisten FC Teningen verläuft derzeit nach oben
Der FC Teningen stürmt durch die Fußball-Verbandsliga Südbaden. Stark macht den Tabellenführer eine gefährliche Offensive. Neu-Trainer Rainer Hannig ist zuversichtlich, dass seinem Team diese Saison nicht die Puste ausgeht.
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Am späten Mittwochvormittag erwischt man einen gut aufgelegten Rainer Hannig. Urlaub, Zeit, um gemütlich einzukaufen. "Morgen ist Trainereinstandsfest", sagt der 48-jährige Cheftrainer des FC Teningen. Dreimal die Woche trainiert er den Fußball-Verbandsligisten, hauptberuflich ist er kaufmännischer Angestellter bei einem Agrarhandelsbetrieb. Jetzt aber Ferien. Zeit also, auf seine kurze bisherige Zeit in Teningen zurückzublicken.
Seit diesem Sommer leitet er die Geschicke im Friedrich-Meyer-Stadion. Nach rund drei Monaten Saison haben er und seine Kollegen im Betreuerstab der ersten und zweiten Mannschaft nun also zum Einstandsfest eingeladen. "Es herrscht eine tolle Kameradschaft", sagt Hannig und ergänzt: "Ich bin mittlerweile sehr gut angekommen."
Und zu feiern gibt es beim Fußball-Verbandsligisten aktuell viel. Unter Hannig ist der FCT herausragend in die Saison gestartet. Elf Spiele hat Teningen unter Hannig absolviert, zehn Mal gewonnen und nur einmal verloren. Mit starken 30 Punkten sind die Weiß-Schwarzen aktuell Tabellenführer – mit drei Zählern Vorsprung auf den ebenfalls formstarken SC Lahr. "Das hätte ich vor der Saison sofort genommen", sagt Hannig.
Hannig hat viel gesehen
Die Verantwortlichen um den Vorsitzenden Thomas Hodel und Sportchef Kevin Kreuzer waren aber bereits da guter Dinge: "Durch seine Erfahrungen im professionellen Fußball als Spieler und Trainer strahlt er viel Glaubwürdigkeit, Selbstbewusstsein und Autorität aus", betonte Kreuzer bei der Neuverpflichtung des ehemaligen Profis.
Hannig hat in der Tat viel gesehen, kickte für den SC Freiburg, den 1. FC Heidenheim und den VfR Aalen. Er ist Inhaber der Uefa-A-Lizenz und arbeitete zuletzt vier Jahre als Co-Trainer der Frauen-Profis des SC Sand in der ersten und zweiten Bundesliga.
Nach fünf Jahren ist er nun in den Männerbereich zurückgekehrt. Und die Hoffnungen der Teninger wurden nicht enttäuscht. "Seine Spielphilosophie des dominanten, attraktiven und offensiven Fußballs passt perfekt zu uns", sagt Sportchef Kreuzer. Unter Hannig ist der FC eine Offensivmaschine. Kein Team hat öfter getroffen als Teningen (31 Tore), nur ein Team (Bühlertal/9 Gegentore) verteidigt effektiver als der FCT (10 Gegentore). Besser kann man kaum starten.
Gegenseitiges Verteilen von Lob
"Kevin Kreuzer hat ein tolles Team zusammengestellt", gibt der Neu-Trainer indes das Lob an die sportliche Leitung zurück. Seine Mannschaft sei homogen, fleißig und überzeuge durch das Kollektiv, so der Cheftrainer. Zudem konnte er bisher stets aus dem Vollen schöpfen. Größere Verletzungen oder Krankheitswellen blieben aus. "Da macht unsere Physio- und Athletikabteilung einen guten Job", sagt Hannig.
Und deshalb ist sich der Ex-Profi auch sicher, dass sein Team diese Saison den Fluch der vergangenen Jahre ablegen kann. Denn zuletzt wurde Teningen Dritter, Vierter und wieder Vierter. Stets konnte das Team nicht konstant eine Saison auf hohem Niveau spielen.
"Jetzt aber bringen wir Woche für Woche unsere Leistung", findet Hannig. "Unser Trumpf ist, dass wir offensiv und defensiv stark agieren", sagt er, "deshalb werden wir auch eine starke Rückserie spielen." Die spielerische und personelle Ausgeglichenheit – sie soll sie weit tragen. Im Idealfall sogar bis in die Oberliga. Die Liga, in der sie im Friedrich-Meyer-Stadion Anfang der 2000er-Jahre bereits einmal angetreten waren.
Das Duell Dritter gegen Erster
Doch daran denkt in Teningen noch keiner. Unter Hannig zählt stets nur die nächste Partie. Am Wochenende geht es zum Tabellendritten SV Bühlertal (25 Punkte). "Mit dem Tabellenvierten Laufenburg, der 23 Zähler hat, ist das die Überraschungsmannschaft der Liga", findet der Trainer. Er sagt: "Wir haben vor jedem Gegner Respekt, wollen aber gegen Bühlertal den nächsten Dreier holen."
Zumal auch das Spiel vergangene Woche Zuversicht stiftet. Gegen den FC 08 Villingen II bestand das Hannig-Team nämlich eine knifflige Feuertaufe in Sachen Spielen mit wenigen Toren. In einem engen, umkämpften Spiel sorgte der Treffer von Maximilian Resch (30.) für den knappen 1:0-Erfolg beim Tabellenletzten.
"Da hätten wir auch ein Unentschieden verdient gehabt", findet Hannig und orakelt: "Aber wenn du oben stehst, geht so etwas für dich aus." Beim FC Teningen hoffen sie, dass sie noch lange dort oben stehen werden.
