In den großen Ruhrgebietsstädten ballen sich die Probleme der Armutszuwanderung wie auch der damit verbundenen Ausbeutung. Ein Besuch in Dortmund.
Vor dem "Stehcafé Europa" hat sich an diesem grauen, nasskalten Morgen ein kleiner Pulk von 30 Menschen gebildet. An der Gastlichkeit des Ortes kann es kaum liegen: Der winzige, dunkle Gastraum wirkt wenig einladend, an der Wand blinken Spielautomaten um die Wette. Und wegen eines Kaffees sind die Leute auch nicht gekommen. Seine Anziehungskraft entfaltet dieser Treffpunkt in der Dortmunder Mallinckrodtstraße aus einem ganz anderen Grund. Bulgaren und Rumänen warten hier auf Kleinlaster, die sie als Tagelöhner auf Baustellen oder zum Möbelpacken bringen. Zwischen zwei Euro fünfzig und fünf Euro werden derzeit pro Stunde bezahlt. Jeden Tag wird hier das gleiche Spiel aufgeführt: Ab fünf Uhr postieren sich Menschen vor dem abgetakelten Albaner-Café und warten. Manche warten bis acht Uhr am Abend. Danach "tut sich nichts mehr", sagt Zalo. Der 26-jährige Bulgare steht fast jeden Morgen auf ...