Nürnberg: Gerichtssaal der Geschichte wird zum Museum
In den Nürnberger Prozessen rechnete die Welt vor 65 Jahren mit den deutschen Kriegsverbrechern ab. Nun bekommt der erste Völkerrechtsprozess eine Gedenkstätte.
Die Geschichte des Gerichtssaals 600 ist auch die Geschichte einer kleinen Schreinerei in Nürnberg. Im September 1945 bekam der 39 Jahre alte Handwerksmeister Wilhelm Herbert einen lukrativen Auftrag der amerikanischen Militärverwaltung im Justizgebäude in der Fürther Straße. Dort sollte den Hauptkriegsverbrechern des Dritten Reiches der Prozess gemacht werden. Göring, Ribbentropp und 21 andere NS-Größen mussten sich vor einem alliierten Militärtribunal in Nürnberg verantworten. Der Grund für die Ortswahl: In der Frankenstadt hatten das Gefängnis und das benachbarte Justizgebäude unzerstört den Krieg überstanden und zugleich wichtige Stellen der Alliierten ihren ...