Scharfzüngig, aber nicht nur ein Mahner

IM PROFIL: Dieter Graumann zieht sich nach vier Jahren Amtszeit als Präsident des Zentralrats der Juden zurück.
Als Dieter Graumann im November 2010 zum Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland gewählt wurde, war das eine historische Zäsur: Mit 60 Jahren war er nicht nur viel jünger als seine 78-jährige Vorgängerin Charlotte Knobloch. Graumann war auch der erste Vertreter der Nachkriegsgeneration an der Spitze der offiziellen Vertretung von gut 100 000 Menschen jüdischen Glaubens in Deutschland. Mit anderen Worten: der erste, der den Holocaust nicht mehr selbst miterlebt hat. Als Erklärung für den anderen Stil, mit dem sich Graumann in seiner Amtszeit von vielen seiner Vorgänger unterschied, dürfte diese ...