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"Die Deutschen sollten ab und an entspannter sein"

  • Gauthier Lang, Klasse 8b, Staudinger-Gesamtschule & in Freiburg

  • Mo, 25. April 2016, 12:30 Uhr
    Schülertexte

Gauthier Lang, Schüler der Klasse 8b der Staudinger-Gesamtschule in Freiburg, hat eine französische Mutter und einen deutschen Vater. Er kennt darum beide Kulturen. Im Interview mit seiner Mutter Virginie Lang fragt er die Vorzüge der deutschen und der französischen Kultur ab. Ein Gespräch über Jägerschnitzel, die Kinderbetreuung und französische Lebensart, das Savoir-vivre.

Gauthier Lang, Schüler der Klasse 8b der Staudinger-Gesamtschule in Freiburg, hat eine französische Mutter und einen deutschen Vater. Er kennt darum beide Kulturen. Im Interview mit seiner Mutter Virginie Lang fragt er die Vorzüge der deutschen und der französischen Kultur ab. Ein Gespräch über Jägerschnitzel, die Kinderbetreuung und französische Lebensart, das Savoir-vivre.

Zischup: Wo bist du geboren?
Virginie: In Menton, das liegt in Südfrankreich.
Zischup: Und seit wie vielen Jahren lebst du bereits hier in Deutschland?
Virginie: Ich lebe schon über 20 Jahre hier.
Zischup: Warum und wieso bis du nach Deutschland gezogen?
Virginie: Damals an der Universität gab es ein Austauschprogramm für Studierende, das hieß damals Erasmus. Über dieses Programm bin ich nach Deutschland gekommen. Eigentlich hätte ich nur sechs Monate bleiben sollen. Das war der Plan. Nun, daraus ist ein ganzes Leben geworden...
Zischup: Und würdest du heute sagen, dass es eine gute Entscheidung war, hier in Deutschland zu bleiben?
Virginie: Ja, immerhin habe ich auf diese Weise zwei wunderbare Kinder bekommen.
Zischup: Und wie fühlst du dich als Französin nach all diesen Jahren hier in Deutschland?
Virginie: Sehr wohl, sehr gut integriert, für mich fühlt sich mein Leben hier wie ein Zuhause an.
Zischup: Und hast du manchmal noch Heimweh?
Virginie: Klar, wenn ich zulange meine Familie in Frankreich nicht gesehen habe, überkommt mich noch immer das Heimweh.
Zischup: Fühlst du dich immer noch in Deutschland als Ausländerin?
Virginie: Es fühlt sich manchmal komisch an! In Deutschland bin ich französisch und in Frankreich fühle ich mich deutsch.
Zischup: Worin bestehen deiner Meinung nach die größten Unterschiede zwischen den Franzosen und den Deutschen?
Virginie: Als Frau fällt mir vor allem ein Unterschied in Sachen Arbeit auf – und zwar wenn man Kinder hat. Die Kinderbetreuung ist in Frankreich um einiges besser.
Zischup: Welchen französischen Brauch sollten die Deutschen deiner Meinung übernehmen?
Virginie: Die Deutschen sollten ab und zu etwas entspannter sein, sich mehr Zeit lassen und einfach nur das Leben genießen. Auf Französisch heißt das Savoir vivre. Das ist die Kunst, das Leben zu genießen.
Zischup: Und welchen deutschen Brauch sollten die Franzosen deiner Meinung nach übernehmen?
Virginie: Die Franzosen könnten ab und zu etwas ernsthafter sein und vielleicht auch effektiver werden.
Zischup: Und was ist dein Lieblingsgericht in Frankreich?
Virginie: Das ist die Quiche Lorraine.
Zischup: Und welches ist dein Lieblingsgericht hier in Deutschland?
Virginie: Das Jägerschnitzel. Aber am besten schmecken mir hier die Kuchen: Schwarzwälder Kirschtorte zum Beispiel oder Bienenstich.
Zischup: Was für ein Wein schmeckt deiner Meinung nach besser, ein französischer Bordeaux oder ein Spätburgunder aus der Region?
Virginie: Sagen wir mal so: Der Rotwein aus Frankreich, zum Beispiel ein Bordeaux, schmeckt mir persönlich besser, aber was Weißwein angeht, da trinke ich lieber einen Wein aus der Region hier. Am besten auf dem St. Georgener Weinfest von Freiburg.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 22. April 2016: PDF-Version herunterladen

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