Sie kamen aus der SED, sie wollten einen neuen Sozialismus – und sie gerieten an den Saarländer Oskar Lafontaine.
Ein brütend heißer Nachmittag, ein altes kleines Fachwerkhaus im Dresdner Norden, ein kleiner Garten, in den Beeten blau leuchtendes Männertreu, ein paar Zwerge, eine Terrasse, der Sonnenschirm, darunter zwei Politrentner beim Kaffee. Er: "Ich habe es früher gesagt, ich sage es heute: Er ist ein rachsüchtiger Egomane." Sie: "Ich weiß noch, wie er vor uns saß. Wie überheblich er war. Und er hatte keine Antworten, kriegte rote Flecken im Gesicht."
Es war einmal. Ronald Weckesser, 63, und Christine Ostrowski, 66, erinnern sich bei Kaffee und Plätzchen. Zwei, die sich links nennen, aber keine Linken mehr sind, erinnern sich an ihre Begegnungen mit Oskar Lafontaine.
Das alles ist Geschichte, auch die Partei und die Träume, die sie einmal hatten. In Dresden waren Ostrowski und Weckesser Größen in der ...