Konzert
Die Evangelischen Kantoreien Grenzach-Wyhlen und Lörrach bringen Bach zum Klingen
Die Evangelischen Kantoreien Grenzach-Wyhlen und Lörrach bieten ein Kirchenkonzert mit gleich zwei Stücken von Bach. Eine Kantate erklingt stimmgewaltig gesungen von 50 Sängerinnen und Sängern.
Di, 9. Dez 2025, 11:04 Uhr
Grenzach-Wyhlen
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Noch einmal ein großes Konzert kurz vor Jahresende: Das Adventskonzert am Sonntagabend in der evangelischen Kirche setzte einen ganz besonderen Schlusspunkt unter das vielseitige musikalische Angebot im Jubiläumsjahr der Gemeinde. Allein schon die Doppelbesetzung mit den evangelischen Kantoreien Grenzach und Lörrach ließen etwas Herausragendes erwarten. Immerhin 50 Sängerinnen und Sängern hatten diese gemeinsame Aufführung der Bach-Kantate "Nun kommt der Heiden Heiland" erarbeitet. Pfarrer Jörg Winkelströter begrüßte die weit mehr als 100 Zuhörer in der bis zum letzten Platz besetzten Kirche. Die für ihn verblüffende Stille zu Konzertbeginn wertete er als hohe Erwartung auf ein besonderes musikalisches Erlebnis – und das sollte es werden. Winkelströter hob den religiösen Gehalt der Kantate hervor: Der Heiden Heiland komme, um den Menschen Wohl zu tun. Mit dieser Musik werde die Gemeinschaft der Zuhörer zum Ort der Ruhe, Entspannung und Besinnung.
Als Auftakt spielte das Kammerorchester Grenzach-Wyhlen, hervorgegangen aus dem Quempas-Orchester, das 5. Brandenburgische Konzert von Johann Sebastian Bach. Das mit insgesamt zwölf Musikern besetzte Orchester hat eine ideale Größe für dieses Format. Das Kammerorchester spielte diese Komposition aus dem Jahr 1721 in sicherem Zusammenspiel mit drei Solisten. Dieses Konzert gilt als nachweislich erstes für Cembalo, allerdings wird das Instrument durch Violine und Querflöte als Sekundanten begleitet. Ein Dreierkonzert, in dem das Cembalo dominiert, doch Flöte und Geige erhebliche Klanganteile finden.
Die Altersspanne im Kammerorchester reicht von 10 bis 83 Jahren
Bach stellte hier drei unterschiedliche musikalische Charaktere in den Rahmen des größeren Orchesters und formte daraus ein äußerst vielseitiges musikalisches Gesamterlebnis. Rafaela Salgado spielte am Cembalo, Imke Engel hatte den Part der Solovioline übernommen. Sabine Dietrich, die gut bekannte Flötistin aus Grenzach, fügte ihren bereits zahlreichen Aufritten einen weiteren sehr hörenswerten hinzu. Insgesamt war es ein mitreißendes und begeisternd gespieltes Konzert. Übrigens, der Altersbogen beim Kammerorchester reicht mit dem Mitwirken des jungen Geigers Christian Hartwig bis zum Senior Helmut Bauckner von 10 bis 83 Lebensjahren, es ist also ein Mehrgenerationenorchester. Nach dem eingeschobenen Lied "Im Advent" von Felix Mendelssohn Bartholdy gestalteten Orchester und die beiden Chöre die bereits als Höhepunkt angekündigte Bachkantate.
Gigantische Stimmkraft
Die Stimmkraft der insgesamt 50 Sängerinnen und Sänger war gigantisch. Die beiden Kantoreien Grenzach und Lörrach hatten sich zweieinhalb Monate lang auf dieses Konzert vorbereitet, zumeist aber getrennt, nur zwei gemeinsame Proben gab es. Henry van Engen, Leiter der Kantorei Grenzach und derzeit auch zeitweiliger Leiter in Lörrach, führte alle Stimmen mit seinem ruhigen Dirigat zusammen, koordinierte Orchester und die brillierenden Solisten. Sopranistin Roberta Sklenár gestaltete Rezitative und Arien gefühlvoll, drückte die Freude über das Erscheinen des Heilands aus und sang mit guter Sprachverständlichkeit. Für alle Freunde Bachscher Kantaten war diese Aufführung ein ganz besonderes Erlebnis.