Dokumentation
"Shared History" zeigt die Geschichte jüdischen Lebens in 58 Objekten
Von Kaiser Konstantin bis zu Stolpersteinen: Eine digitale Ausstellung zeigt, wie eng jüdisches und nicht-jüdisches Leben in Deutschland seit 1700 Jahren verwoben sind. Jede Woche kommt ein neues Objekt hinzu.
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Der Ruf des Grüselhorns vom Münster sollte 400 Jahre lang nachts Juden aus Straßburg vertreiben. Foto: Musée Historique de la Ville de Strasborug -
„Der Golem“ von Hugo Steiner-Prag, 1916: Die aus Lehm geformte Figur soll den Juden beistehen und „das feindselige Pack überwinden, welches ihnen Übles will“, wie es in der Prager Legende um 1836 heißt. Foto: Jeff Luckey -
Aufwändig gearbeiteter Mahzor, Gebetsbuch aus Köln, um 1250 Foto: Ardon Bar-Hama
Jede Nacht stießen die Wächter auf dem westlichen Turm des Straßburger Münsters zweimal in dieses Horn, gut 400 Jahre lang, vom späten 14. Jahrhundert bis zum Ende der Französischen Revolution: Zeit, zu gehen. Allerdings nicht für alle. Der Ruf des bronzenen Grüselhorns sollte die Juden aus der Stadt treiben, die dort zwar tagsüber als Geschäftspartner und Händler gebraucht wurden, ansonsten aber unerwünscht waren. Erst nach dem Umsturz der Verhältnisse ab 1789 begann die Emanzipation der französischen Juden. Das Horn landete in der Straßburger Bibliothek, überstand den Brand von 1870 und ist seit Sonntag in einer ungewöhnlichen Ausstellung zu sehen: Das Shared History Project des Leo Baeck Instituts – eine der bedeutendsten Sammlungsstätten zur jüdischen Geschichte vor dem Holocaust – zeigt "1700 ...