Theresia Enzensberger beschreibt in ihrem Roman die Goldenen Zwanziger als "Blaupause" der Gegenwart. Ihr Erstling ist ein gelungenes Gesellenstück, zum Meisterwerk reicht es noch nicht.
"Blaupause", eigentlich ein Fachbegriff aus den Ingenieurbüros des 19.Jahrhunderts, ist neuerdings ein Modewort von Politikern, Managern und Journalisten. Man spricht nicht mehr von Plänen, Modellen, Vorbildern, Konstruktionsskizzen: "Blaupause" klingt moderner, präziser, griffiger. Die Lichtpause auf bläulichem Papier ist zwar ungefähr so modern wie das Kohleblatt, das die Sekretärinnen früher in die Schreibmaschine legten, aber "Blaupause" schillert nun mal interessant zwischen ...